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„Über den Kampf ins Spiel finden“

Turids Blog: Aus der Höhle der "Löwinnen"
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So lautete unsere Devise für das Spiel gegen Bayern. Da wir gegen den Hamburger SV zwei Punkte hatten liegen lassen, war ein „Dreier“ gegen München fast schon Pflicht.

Aus der spielerisch und kämpferisch schwachen Leistung gegen den HSV wollten wir lernen und hatten uns deshalb viel vorgenommen. Bevor allerdings die Partie am Sonntag um 11 Uhr angepfiffen werden sollte, stand natürlich am Samstagmorgen noch ein kurzes Abschlusstraining auf dem Programm. Im Anschluss traten wir die achtstündige Busreise in die bayrische Landeshauptstadt an.

Da unsere zweite Mannschaft auch sonntags, allerdings um 14 Uhr in München, gegen die Zweitvertretung der Bayern spielte, war es - schon allein aus Kostengründen - sinnvoll zusammen zu fahren. So war es ausgerechnet auf der längsten Auswärtsfahrt der Saison etwas enger als gewöhnlich im Bus, was aber eher für gute als für schlechte Stimmung sorgte, denn man hörte aus vielen Ecken, dass es doch schöner sei, mit sechs, als nur mit drei Punkten am Sonntag wieder auf der heimischen Platzanlage anzukommen.

Schockierender Zwischenfall

Die Fahrt verlief relativ ruhig, da meist jeder mit sich selbst beschäftigt ist und entweder schläft, Musik hört, Filme guckt oder liest. Allgemeine Freude kommt immer dann auf, wenn sich die nächste, vom Busfahrer einzuhaltende Rast ankündigt, da man dann doch noch lieber Raststättentoiletten besucht, als das Busklo aufzusuchen.

Das ist Turid

Ich spiele, trotz anfänglicher Skepsis meines familiären Umfeldes, seit meinem siebten Lebensjahr Fußball. Groß geworden bin ich im Essener Fußball, wo ich bis zu meinem Wechsel in den Mädchen- und Frauenfußball die Jugendmannschaften des SC Rellinghausen, des SC Steele 03/20 und der SG Essen-Schönebeck durchlaufen habe. 2003 folgte der Wechsel zum FCR 2001 Duisburg, wo ich auch heute noch spiele und die ersten Erfolge feiern konnte: Angefangen bei der Deutschen B-Juniorinnen Meisterschaft 2007 über die DFB-Pokal-Siege 2009 und 2010 sowie den UEFA Women's Cup 2009, bis zu meinem bisher größten persönlichen Erfolg, der Gewinn der U20-Weltmeisterschaft in diesem Sommer. Die Skepsis meiner Eltern gegenüber der Sportwahl ihrer Tochter wich sodann auch schnell, stattdessen traten Unterstützung und Stolz an ihre Stelle.

Aber jede, auch eine scheinbar nie enden wollende Busfahrt, geht auch mal vorbei, und am frühen Abend war dann das Hotel in Aschheim, einem Vorort von München, wo die Frauen des FCB ihre Heimspiele austragen, erreicht. Außer dem ökotrophologisch besonders wertvollen Abendbrot und einem gemütlichen Ausklang des Tages, passiert dann aber wirklich nichts mehr bei uns Spielerinnen.

Am Sonntag um 11 Uhr dann der heiß ersehnte Anpfiff zum Match. Zweimal konnten wir in Führung gehen, was die Bayern jedoch prompt wieder ausglichen. Danach der schockierende Zwischenfall: Mirte Roelvink liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht verletzt am Boden und hält sich das Knie. Jedem ist sofort klar: Das kann nur ein Kreuzbandriss sein! Das Tragische an dieser Situation: Mirte war erst kurzfristig für Linda Bresonik in die Startformation gerückt, nachdem diese beim Aufwärmen verletzungsbedingt ausschied - und Mirte, meine Zimmerpartnerin der letzten Nacht, und ich hatten uns kurz vor dem zu Bett gehen am Vorabend noch über schwere Verletzungen unterhalten. Es ist nicht so, dass ich jetzt eins schlechtes Gewissen hätte, es ist aber schon ein komisches Gefühl.

Vorbereitung auf den „Liga-Kracher“

Trotz Mirtes Ausfall zeigten wir endlich, dass wir als Mannschaft zusammengewachsen sind und bezwangen den FCB mit 4:2 in einem hart umkämpften Spiel. Da unsere „Zweite“ auch mit 3:1 gewann, herrschte auf der Rückfahrt natürlich gelöste Stimmung. Unerklärlicherweise ist die Rückfahrt aber immer gefühlte drei Stunden kürzer als die Anreise.

Nach der Regeneration am Montag beginnt am Dienstag wieder die heiße Phase in der Vorbereitung auf den „Liga-Kracher“ - Duisburg gegen Frankfurt - am kommenden Samstag. Da wollen wir die nächsten drei Punkte mitnehmen, denn der Sieg über Bayern hat uns Aufwind gegeben.

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