FCR 2001 Duisburg

Begegnung mit Endspielcharakter

„Mit dieser Leistung werden wir gegen Frankfurt nicht bestehen können.“ Schon eine Minute nach dem 5:0-Sieg am Mittwochabend bei TeBe Berlin bewies Inka Grings, die Spielführerin des FCR 2001 Duisburg, mit dieser Analyse in die DFB-Kameras, dass die Spielerinnen des Tabellenführers der Frauen-Fußball-Bundesliga selbst mit ihren Erfolgen extrem selbstkritisch umgehen – immerhin hatte man gerade eine gute zweite Halbzeit hingelegt und auch die Goalgetterin der Nation hatte wieder zweimal getroffen. Eindrucksvoller kann man wohl nicht belegen, dass die „Löwinnen“ wirklich alle drei möglichen Titel gewinnen wollen.

Und dafür muss im Heimspiel gegen den 1.FFC Frankfurt ein Sieg her, um den Meister Potsdam, der noch zwei Nachholspiele hat, in Schlagdistanz zu halten. „Immerhin muss auch Frankfurt unbedingt gewinnen, um eine letzte Chance auf die ersten beiden Tabellenplätze zu wahren“, sieht FCR-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg den Druck vor diesem Topspiel gleichermaßen verteilt.

Krahn und Popp melden sich zurück

Dass hier ein Duell auf Augenhöhe ansteht, beweist ein Blick auf die Einladungsliste des DFB zum nächsten Leistungstest. „Wie Potsdam und wir stellen die Frankfurterinnen mit sechs Einladungen das Gerippe der Nationalmannschaft,“ mahnt auch FCR-Vorsitzender Guido Lutz höchste Konzentration an. In der Tat liest sich die nationale Garde mit Angerer, Hingst, Bartusiak, Prinz, Garefrekes und Pohlers sehr komfortabel – zumal mit Kaurin und Thunebro noch zwei skandinavische Internationale zur Stammelf der Gäste gehören.

Aber Bangemachen gilt natürlich nicht, zumal die Löwinnen beim 3:2 im Hinspiel eines ihrer besten Saisonspiele ablieferten – und am Samstag wohl auch in Bestbesetzung antreten können: Die Abwehrrecken Annike Krahn und Alexandra Popp sind wieder dabei und in Sturm und Mittelfeld kann Voss-Tecklenburg aus dem Vollen schöpfen. Zudem geben die beiden souveränen Leistungen gegen Arsenal London durchaus Anlass zu Optimismus. De Cheftrainerin: „Wir alle zusammen haben in dieser Saison große Ziele – und dazu gehört auch weiterhin die Meisterschaft.“

Zwei Neuansetzungen

Komplettiert wird das Gipfeltreffen der ersten Drei der Liga sozusagen durch den angemeldeten Besuch des Meisters aus Potsdam: Einen Tag vor ihrem Spiel in Essen lässt sich Schröder-Truppe den Besuch in Homberg natürlich nicht entgehen – genauso wie möglichst viele Fußball-Fans, hofft nicht nur Guido Lutz: „Diese Begegnung hat praktisch Endspiel-Charakter: Frankfurt spielt um die wohl letzte Chance, einen internationalen Platz zu ergattern und wir wollen im Rennen um die Meisterschaft bleiben.“ Verständlich deshalb seine Erwartung: „Ich rechne mit einem proppevollen PCC-Stadion, schließlich haben wir 180 Minuten gegen Arsenal tolle Werbung für den Frauenfußball gemacht.“

Unterdessen hat der DFB zwei Spiele des FCR neu angesetzt, die wegen der Champions League verschoben werden müssen: Die Begegnung in Bad Neuenahr findet am 7.April um 17.30 Uhr statt und das Heimspiel gegen Wolfsburg wird nun am 28.April um 18 Uhr angepfiffen.