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Sportstadt Essen: Ziel der Hot Rolling Bears ist die 1. Liga
Qualität aus der Jugend

Sportstadt Essen: Ziel der Hot Rolling Bears ist die 1. Liga
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Zur Sportstadt Essen gehört auch der Behindertensport. Und da hat die Stadt mit den Rollstuhlbasketballern der Hot Rolling Bears einen Verein, der sich für die Zukunft sehr ambitioniert zeigt. Aktuell stehen die Bears in der Zweiten Liga Nord auf dem dritten Rang, aber „unser Ziel ist in den kommenden Jahren der Sprung in die Erste Liga“, wie der Vorsitzende Ronny Berger erklärt.

Zum besseren Verständnis: Die Akteure werden in einem Punktesystem aufgrund ihrer Behinderungen eingestuft (ein bis viereinhalb Punkte). Der Spieler mit der stärksten Behinderung bekommt einen Punkt, der so genannte Fußgänger (ein nichtbehinderter Spieler) 4,5 Punkte. Die fünf Spieler auf dem Feld dürfen in der Addition maximal 14,5 Punkte ergeben.

Aber der Reihe nach: Bereits 2008 wuchs der Bekanntheitsgrad der Bears, nachdem im April der Titel der RevierSport-Mannschaft des Monats an die Essener ging. Berger: „Die Auszeichnung hat uns enorm weitergeholfen.“ Die gab es für den Aufstieg in Liga zwei, dort hat man sich schnell etabliert. „Wir wurden Dritter, dort stehen wir derzeit auch. Drei Partien haben wir schon abgegeben“, lässt der Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft die Hinrunde Revue passieren, „jetzt haben wir mit Mimoun Quali noch einen aktuellen Nationalspieler dazu bekommen. Mit ihm wollen wir in der Rückserie kein Match mehr verlieren. Die erste Klasse gehen wir im nächsten Jahr an.“

Bis dahin soll der 14er-Kader die ausstehenden Begegnungen schadlos überstehen. Was zu einem großen Teil an Marcus Pungercar liegen wird. Mit 192 Punkten liegt er in der Scorerwertung einsam an der Spitze. Berger: „Er macht im Schnitt 30 Punkte pro Spiel und ist sicher der Star bei uns.“

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Qualität, die in einigen Jahren auch aus der eigenen Jugend nachrücken soll. Seit kurzem steht dieses Thema auf der Agenda der Bears. „2008 haben wir eine Jugendgruppe gegründet, momentan haben wir 14 Teilnehmer. Die werden langsam rangeführt“, erklärt der Vorsitzende, „das Problem ist, es sind Kinder und Jugendliche, die zum Teil noch nie Basketball gespielt haben. Aber es sind Jungs dabei, die man vielleicht in einem Jahr mal reinschnuppern lassen kann.“

Wobei Berger ergänzt: „Eigentlich gibt es keine Behindertenliga für Kinder, weil es zum Glück nicht viele behinderte Kinder gibt. Da dachten wir, jetzt könnten wir problemlos eine zweite Gruppe bilden. Aber da fehlen der Übungsleiter und die Halle für den Nachwuchs. Der sich sicher an Berger orientieren darf, denn der hat eine erstklassige Bilanz vorzuweisen. Derzeit zieht er sich aus dem aktiven Sport zurück und arbeitet hinter den Kulissen: „Ich habe fast alles erreicht, werde auch weiter irgendwie aktiv bleiben. Ich war Deutscher Meister, Europapokalsieger, Nationalspieler, jetzt ist es an der Zeit die jungen Leute ran zu lassen.“

Denn für Berger gibt es im organisatorischen Bereich viel zu tun, so zum Beispiel bei einem kürzlich aufgetretenen finanziellen Engpass. Bei einem Etat von knapp 25.000 Euro (die Spieler bekommen kein Geld, es gibt lediglich Aufwandsentschädigungen) drohte ein Loch von 5.000 Euro.

Berger: „Die Wohnbau Baskets waren sehr aktiv, speziell Geschäftsführer Jan Teigelack. Sie haben viele Sachen angeschoben, zudem haben auch die örtlichen Medien das Thema aufgegriffen. Zuerst gab es die Hilfe der Sepp-Herberger-Stiftung aus Köln, dann hat auch die Essener Wirtschaft reagiert. Wir haben uns sehr gefreut, dass unser Partner, die Sparkasse Essen, uns zusätzlich unterstützt hat. Trotzdem hätten wir es auch gerne gesehen, wenn sich noch ein anderes Unternehmen zu uns bekannt hätte.“

Das kann ja noch kommen, aktuell sind die Bears auf der Suche nach einem Trikotsponsor. Der wird sicher spätestens dann gefunden, wenn die sportlichen Ziele in absehbarer Zeit erreicht werden und die Essener aus der höchsten deutschen Spielklasse grüßen.

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