So ganz ohne Spektakel scheint die Mannschaft des VfL Bochum aktuell nicht leben zu können. Acht Tage nach dem wilden 4:3-Heimsieg gegen Hannover 96 gab es beim SV Darmstadt 98 das nächste furiose Finale. Diesmal verloren die Bochumer jedoch trotz eigener 1:0-Führung mit 1:3. "Wir haben das Spiel fahrlässig aus der Hand gegeben", ärgerte sich VfL-Trainer Thomas Reis.
Der 47-Jährige musste mit ansehen, wie Christian Clemens (79.) und Serdar Dursun (81., 86.) tatsächlich noch die zwischenzeitliche 1:0-Führung durch Robert Tesche (74.) wettmachten. Bochums Routinier war nach einer Ecke von Robert Zulj frei auf Höhe des zweiten Pfostens aufgetaucht. Den halbhoch ankommenden Ball hatte er direkt genommen und ins lange Eck gedroschen. Es war sein viertes Tor binnen acht Tagen.
Reis-Ärger über Zweikampfverhalten
Was dann aber kam, schmeckte Reis überhaupt nicht. "Die ersten zwei Gegentore waren gefühlt nicht herausgespielt. Zuerst hatten wir einen Einwurf gegen uns, den wir ganz schlecht verteidiget haben. Wir waren im Sechzehner nicht präsent und der Gegner konnte unbedrängt einschießen", ärgerte sich der VfL-Trainer und legte nach. "Beim zweiten Gegentor haben wir Klein-Klein gespielt und den Ball verloren. Der Gegner konnte fast aus der eigenen Hälfte auf unser Tor zulaufen. Da haben wir kein gutes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt."
Auch bei Dursuns zweitem Treffer zum 3:1-Endstand stimmte die Kommunikation in der Bochumer Hintermannschaft nicht. Der 29-Jährige lief Armel Bella Kotchap im Rücken davon und köpfte aus kurzer Distanz ein. Damit steht er nun bei 21 Saisontoren und führt die Torjägerliste der 2. Liga an. Simon Terodde steht noch bei 20 Treffern. "Wenn man das vor zwei Monaten gesagt hätte, hätte wohl jeder gelacht", [article=519871]sagte Dursun nach Abpfiff dazu im Sky-Interview.[/article]
Dabei sah es lange nicht danach aus, als bekäme der gebürtige Hamburger überhaupt eine Gelegenheit, zu Terodde aufzuschließen. Lediglich eine gute Chance verzeichnete Dursun vor seinem Doppelpack. In der 47. Minute kam er aus rund elf Metern zum Schuss. Patrick Drewes, der erneut den verletzten Manuel Riemann im VfL-Tor vertrat, reagierte aber stark und parierte den Ball.
"Unter dem Strich war es ein sehr zähes, chancenarmes Spiel", resümierte Reis vor allem mit Blick auf etwas mehr als 70 Minuten, in denen sich beide Teams neutralisierten. Dann aber setzte die Partie zu ihrem furiosen Finish an - in dem der VfL Bochum diesmal das schlechtere Ende für sich hatte. tica/gp
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