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Als der VfL Bochum das letzte Revier-Derby in der Bundesliga bestritt

Foto: firo

Der VfL Bochum arbeitet aktuell mit Hochdruck an der Mission Bundesliga-Aufstieg und muss dafür nur noch wenige Schritte machen. RevierSport wirft derweil einen Blick auf das letzte Revier-Derby des VfL in der Saison 2009/10. 

Beim SV Darmstadt 98 hat der VfL Bochum am Montag (20:30 Uhr) die Möglichkeit, einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg in die Bundesliga zu vollbringen. Mit 60 Punkten thronen die Mannen aus dem Ruhrgebiet derzeit an der Tabellenspitze der Zweiten Liga und profitieren dabei zudem von kapitalen Schnitzern der Verfolger. Denn während Bochum seine Spiele, wie am vergangenen Mittwoch beim 1. FC Heidenheim (2:0), gewinnt, konnten die Verfolger am Wochenende nicht merklich zu der Mannschaft von Thomas Reis aufschließen.

Die SpVgg Greuther Fürth (1:2 bei St. Pauli) und der Hamburger SV (1:1 bei Jahn Regensburg) ließen am Sonntag als Zweit- bzw. Drittplatzierter Federn, sodass der VfL nun bereits neun Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Aufstiegsplatz innehat. Im Hinblick auf die beiden ärgsten Verfolger würden dem VfL in den verbleibenden vier Spielen bei besserem Torverhältnis also noch sechs weitere Zähler für den Aufstieg reichen. Allerdings ist das Tabellenbild gegenwärtig etwas verzerrt, weil der lauernde Vierte Holstein Kiel nach seiner Quarantäne erst 27 Partien absolviert hat. Wenn die Störche nun im besten Fall all ihre sieben ausstehenden Partien gewinnen sollten, bräuchte der VfL ebenfalls vier weitere Siege.

Trotz dieser Unwägbarkeiten sieht die Gemengelage im Bochumer Lager derzeit rosig aus, sodass jeder Fan des VfL es so langsam wagt, wirklich vom Oberhaus zu träumen. Was den Anhängern des Vereins von der Castroper Straße durch die fehlende Liga-Zugehörigkeit in mehr als elf Jahren verwehrt blieb, ist hinzu ein echtes Revier-Derby in der Bundesliga.

Zwar wäre durch den Abstieg des FC Schalke 04 im nächsten Jahr auch ein Ruhrgebiets-Klassiker in Liga zwei möglich, jedoch will das Reis-Team dieses Szenario mit aller Macht vermeiden. RevierSport wirft deshalb einen Blick auf den letzten Bochumer Revier-Schlager gegen Borussia Dortmund in der Saison 2009/10, welches sich im Falle eines Aufstiegs in der kommenden Spielzeit endlich wieder auf Bundesliga-Niveau wiederholen könnte.

Ausverkauftes Haus gegen Klopp und Co.

Am 13.03.2010 kam jenes Borussia Dortmund nach Bochum, welches in den beiden Folge-Spielzeiten durch den doppelten Gewinn der Meisterschale bis heute der letzte Deutsche Meister abseits des FC Bayern München werden sollte. Auch wenn die größten Erfolge für den BVB erst in der Zukunft kommen sollten, war der Bochumer Nachbar unbestritten Favorit im Aufeinandertreffen mit dem VfL.

Während der damalige BVB-Coach Jürgen Klopp im ausverkauftem Rewirpower-Stadion in seiner Startformation Spieler wie Sebastian Kehl, Kevin Großkreutz, Lucas Barrios und Nuri Sahin aufbot, stand für Bochum der frühere Dortmunder Heiko Herrlich an der Seitenlinie. Dieser agierte durch Paul Freier, Lewis Holtby, Joel Epalle und Stanislav Sestak prominent im Offensiv-Bereich.

Dortmund gewinnt schnell Oberhand

Von 30.748 Zuschauern ließ sich der BVB von Anfang an wenig beeindrucken und agierte druckvoll gegen eine tiefstehende Bochumer Elf. Sahin köpfte in der Anfangsviertelstunde bereits an den Innenpfosten, womit die Dortmunder Angriffswelle Fahrt aufnahm.

Ins Hintertreffen geriet der VfL wenig später durch ein Tor von Kehl mit freundlicher Unterstützung durch Verteidiger Marcel Maltritz. Nach sechs weiteren Minuten erhöhte Mohamed Zidan auf 0:2, nachdem zuvor ein Tor von Großkreutz wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde.

Partie frühzeitig entschieden

Die Herrlich-Truppe konzentrierte sich in der Folge darauf, das Spiel nicht schon vor der Halbzeit komplett aus der Hand zu geben und spielte bis zum Pausenpfiff verhalten. Der BVB hätte gut und gerne höher führen können.

Umso überraschender die Gegenwehr der Bochumer in den zweiten 45 Minuten. Durch den nun mutig aufspielenden Underdog verlor die Klopp-Elf die Kontrolle. Mit seinem ersten Bundesliga-Tor gelang Holtby der Anschlusstreffer, der bei allen Bochumern neue Hoffnung aufkeimen ließ. Umso bitterer, dass Barrios nach 60 Minuten einen folgenschweren Fehlpass zur Vorentscheidung (1:3) nutzte.

Barrios schnürt den Doppelpack

Mit seinem zweiten Treffer (1:4) an diesem Tag zerstörte der Argentinier drei Zeigerumdrehungen später alle Bochumer Träume von einem positiven Ergebnis. Es sollte für den VfL das vorerst letzte Revier-Derby der jüngeren Vereins-Historie in der Bundesliga bleiben.

Der BVB beendete die Saison auf dem fünften Tabellenplatz und griff in der kommenden Saison ganz oben an. Der VfL musste nach 34 Spieltagen den bitteren Gang in Liga zwei antreten.

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