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Hiesfeld-Coach Behnert kritisiert Verbände: "Jeder kocht eigene Suppe"

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Hinsichtlich einer möglichen Fortführung des Spielbetriebs in der Meisterschaft hat Marcus Behnert als Trainer des TV Jahn Hiesfeld Bedenken. Die Struktur, mit der die einzelnen deutschen Verbände agierten, zeigten ein Vorgehen ohne einheitliches Konzept. 

Der Coach des Oberligisten TV Jahn Hiesfeld, Marcus Behnert, kann den uneinheitlichen Umgang der deutschen Fußballverbände mit der Perspektive des Amateur-Sports gegenwärtig nicht nachvollziehen. [article=515502]Über die Social Media-Plattform Facebook hatte der Trainer zuletzt einen von RevierSport veröffentlichten Artikel kommentiert, der die Strategie Schleswig-Holsteins zur Rückkehr der Amateure auf den Rasen thematisierte.[/article]

In diesem wurde deutlich, dass das norddeutsche Bundesland den Punktspielbetrieb der Fußballsaison 2020/21 für alle Spiel- und Altersklassen einstellt. Alternativ will der Verband um die Landeshauptstadt Kiel seinen Mannschaften einen "Derby-Cup" auf regionaler Ebene und freiwilliger Basis ermöglichen, der den Ausfall der Rest-Saison kompensiert. Hierbei soll gewährleistet werden, dass Teams ihrem Sport wieder nachgehen dürfen, ohne dabei einen zu großen Bewegungsradius zu haben und ein erhöhtes Infektionsrisiko zu schüren. Voraussetzung dafür stellt die grundsätzliche Erlaubnis von Wettkampfspielen dar.

Ein Vorgang, den Behnert in seinem Kommentar anlässlich der aktuell steigenden Corona-Infektionszahlen begrüßt. Er halte den gewählten Weg von Schleswig-Holstein im Gegensatz zu anderweitig kolportierten Vorschlägen von Verbänden für eine "intelligente und kreative Lösung". Behnert stellt diese Aussage in Kontrast zu einem Artikel, der kürzlich auf der Online-Plattform 'Fupa' erschien.

Hier wurde der Vizepräsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen, Manfred Schnieders, nach der Verkündung des Restarts auf das Verfahren bei einer Inzidenz über 100 im jeweiligen Kreis angesprochen. Bezüglich eines darauffolgend erneuten Lockdowns wären nach aktuellem Stand mindestens 14 Tage fällig, in denen der Spielbetrieb drastisch heruntergefahren würde. Hinsichtlich dieses Szenarios drückt Schnieders in genanntem Artikel aus, dass eine derartige Verzögerung bei Fortsetzung des Spielbetriebs dann aufgrund einer engen zeitlichen Taktung nicht mehr möglich sei. "Das ist dann eben so. Damit müssen alle leben", wird Schnieders laut dem Gespräch mit 'FuPa Ostwestfalen' zitiert.

Dass Amateure dem Fußball wieder nachgehen könnten, bedinge für Behnert jedoch einen Ansatz zur Lösung. Es sei wichtig, die Saison nicht um jeden Preis fortzusetzen, um zeitgleich elementare Tugenden des Sports mit "Füßen zu treten".

"Schock" über die Verhaltensweise einiger Verbände

Im persönlichen Gespräch mit RevierSport unterstreicht Behnert seine Verwunderung über die offenbare Einstellung zur Fortsetzung des Spielbetriebs mancherorts. "Ich bin schockiert, wie man hier teilweise anscheinend mit Gewalt irgendwas zu Ende bringen will. Da werden faire Wettbewerbsbedingungen ja oftmals gar nicht berücksichtigt."

Der Weg von Schleswig-Holstein sei ein "vorbildliches Beispiel". Daran schließe die Frage an, wieso nur ein Verband einen solchen Vorschlag vorbringe. "Findet da untereinander überhaupt keine Kommunikation statt? Da kocht jeder nur seine eigene Suppe", gibt sich Behnert ungläubig. "Wir bemerken gerade einen erneuten Anstieg der Infektionen. Es muss in erster Linie für die Planungssicherheit der Vereine gesorgt werden, damit diese sich für eine nächste Saison unter akzeptablen Bedingungen aufstellen können", fordert der 37-Jährige.

Die Sehnsucht nach dem Fußball sei aus Behnerts Sicht groß. "Aber bei den Zahlen bin ich mir gar nicht so sicher, ob vielen Mannschaften die Meisterschaft lieber ist, als eine Rückkehr ins Training und solch ein regionaler Cup", mutmaßt der Trainer.

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