In den zurückliegenden Tagen hatte man den Eindruck, dass häufiger über Alexander Nübel geredet wurde, als dieser bisher Spiele für den FC Bayern bestritten hat. Erst hatte Nübels Berater Stefan Backs über die derzeitige Lage seines Schützlings gesprochen: „Diese Situation ist unbefriedigend. Man muss im Sommer über eine Ausleihe nachdenken, wenn Alex nicht mehr zum Spielen kommt“, sagte Backs dem Kicker. Denn ja, die Situation des 24-Jährigen ist nicht ideal. Seit der einstige Kapitän des FC Schalke 04 im vergangenen Sommer zum FC Bayern gewechselt ist, hat er nur einmal im DFB-Pokal und im Champions-League-Spiel gegen Atlético Madrid gespielt. Zuletzt hatte Nübel eine Bänderverletzung.
Nun steht aber fest: Eine Leihe scheint nicht geplant. Nübel bleibt! Gegenüber dem Kicker stellt FCB-Vorstand Oliver Kahn klar: „Alexander Nübel bleibt unsere Nummer 2." Kahn kann sich immerhin auf seine Intuition als früherer Weltklasse-Torhüter verlassen und begründet die Haltung des Rekordmeisters: "Wir sind von diesem Torwart total überzeugt." Nübels Vertrag in München läuft bis zum 30. Juni 2025.
Flick: "Hat gewusst, auf was er sich einlässt"
Die Forderung von Nübels Berater und die vermeintliche Ausleihe hatte hohe Wellen geschlagen. Nübel habe das Recht, die Dinge so zu sehen, aber er „hat auch gewusst, auf was er sich einlässt“, antwortete Bayern-Trainer Hansi Flick am vergangenen Freitag vor dem Topspiel gegen Borussia Dortmund auf Nachfragen auf der Pressekonferenz. „Falls er wechseln darf, sollte er sich einen Klub suchen, wo er wirklich die Nummer 1 ist“, riet der frühere Schalke- und BVB-Keeper Jens Lehmann in der Bild-Zeitung. „Wenn ein junger und ein erfahrener Torwart technisch gleich stark sind, ist immer der erfahrenere im Vorteil. Und mit seiner geringen Erfahrung kann Nübel keinen schlagen.“
Auch Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hatte sich jüngst besorgt gezeigt, und angesichts der Ersatzrolle von Torhütern wie dem Ex-Schalker Nübel, Markus Schubert und Lennart Grill gewarnt: „Als junger Torwart ist Spielpraxis durch nichts zu ersetzen", so der 58-Jährige. „Wir müssen schon aufpassen, dass wir nach der 'Generation Neuer/ter Stegen' keine Probleme bekommen."