Rot-Weiss Essen hat die passende Reaktion auf die erste Saisonniederlage (0:3 in Düsseldorf II) gezeigt und das Top-Spiel gegen Fortuna Köln durch eine souveräne und konzentrierte Leistung mit 2:0 (0:0) für sich entschieden. Dabei nahm RWE-Coach Christian Neidhart eine entscheidende Startelf-Veränderung in der Defensive vor.
Weil Jonas Behounek in Düsseldorf den verletzten Dauerläufer Sandro Plechaty nicht ersetzen konnte, entschied sich Neidhart für eine andere Variante: Kapitän Marco Kehl-Gómez, der eigentlich im zentralen Mittelfeld gesetzt ist, lief als Rechtsverteidiger auf. Der Plan ging auf: Kehl-Gómez machte ein starkes Spiel, präsentierte sich zweikampfstark und hatte den schnellen Kölner Offensivspieler Francis Ubabuike komplett im Griff.
Nach dem Abpfiff haben wir mit Christian Neidhart (52) über die Idee hinter dem Positions-Wechsel von Kehl-Gómez, die Umsetzung und das Startelfdebüt von Steven Lewerenz gesprochen:
Christian Neidhart über …
den Positions-Wechsel von Kehl-Gómez: „Wichtig für uns war, dass wir uns hinten rechts nicht eine Baustelle aufmachen und fünf Spieler auf der Position ausprobieren. In der Situation sind wir nicht. Wir müssen punkten. Nach dem Spiel in Düsseldorf wurde ich bereits auf das Thema angesprochen und hatte gesagt, dass ich eine Idee habe. Das war meine Idee. Gegen Kiel konnten wir es noch nicht machen, weil wir da die Laufstärke von Kehl-Gómez im Zentrum gebraucht haben. In der Liga müssen wir selbst mehr investieren.“
die Umsetzung: „Das hat überragend funktioniert. Der Gedanke dahinter war, dass wir mit Kehl-Gómez einen Spieler auf die Rechtsverteidiger-Position stellen, der richtig im Saft steht und die Linie rauf und runter rennen kann. Eine weitere Idee war, dass er auch immer mal wieder vorne in die Box geht. Hätte er seine Torchance in der zweiten Halbzeit genutzt und getroffen, wäre es natürlich perfekt aufgegangen.“
die Reaktion von Kehl-Gómez auf die Umstellung: „Wichtig bei so einer Idee ist, dass es ein Spieler auch annimmt. Wir haben viele Gespräche mit ihm geführt und er hat es sofort angenommen und gesagt, dass er sogar ins Tor gehen würde. Wenn ein Spieler auf so eine Idee keinen Bock hat, dann wird es schwer.“
das Startelf-Debüt von Steven Lewerenz und die Joker-Rolle von Isaiah Young: „Steven bringt sehr viel Erfahrung mit, dementsprechend spielt er natürlich auch anders. Wir wollten ihn von Anfang an bringen und wussten, dass wir mit Young einen Spieler haben, den wir gut einwechseln konnten. Isaiah arbeitet unheimlich viel. Die letzten Spiele hat er alle von Beginn an absolviert. Deswegen hatten wir einfach das Gefühl, dass er mal eine Pause brauchte. Wenn man so nachlegen kann, ist das natürlich gut.“
das nächste Top-Spiel bei Preußen Münster: „Münster hat die letzten Spiele sehr erfolgreich bestritten und wird sich sicherlich noch Chancen ausrechnen. Es wird nicht einfach.“
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