Erst seit wenigen Tagen ist Dimitrios Grammozis der neue Trainer des FC Schalke 04. Dass der 42-Jährige die sportlichen Zügel bei den Gelsenkirchenern nun in seinen Händen hält, hängt vor allen Dingen mit der Entlassung seines Vorgängers Christian Gross zusammen.
Dieser hatte für die Schalker Verantwortlichen nach der 1:5-Pleite beim VfB Stuttgart am vergangenen Samstag nicht mehr genügend Argumente auf seiner Seite, um weiterhin in seinem Amt zu bleiben. [article=514378]Die empfindliche Schalker Niederlage im Schwabenland hatte ein regelrechtes Schalke-Beben ausgelöst[/article], in dessen Zuge der Klub neben Gross zudem Sportvorstand Jochen Schneider, Teammanager Sascha Riether, Co-Trainer Rainer Widmayer und Athletiktrainer Werner Leuthard von ihren Aufgaben entbunden hatte.
Der Entlassung des Ex-Coaches ging vor der Auswärtspartie beim VfB eine Spielerinitiative voraus, bei der mehrere Akteure offenbar bei den Vereinsbossen vorstellig wurden, um sich für eine Trennung von Gross auszusprechen. Die Winter-Neuzugänge Shkodran Mustafi, Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar sollen hierbei zu den Wortführern gehört haben.
Während der Halbzeitpause des 0:0-Unentschiedens der Königsblauen am vergangenen Freitagabend gegen den FSV Mainz 05 rückte der verletzte Schalker Keeper Ralf Fährmann die Geschehnisse rund um die vermeintliche Spieler-Revolte im Gespräch mit 'DAZN' aus seiner Sicht zurecht.
Schalker diskutieren nach jedem Spiel
Vermehrt war nach dem Gross-Aus darüber spekuliert worden, dass der Schweizer nach einer Niederlagen-Serie größtenteils den Rückhalt in der Mannschaft verloren haben soll. Das immer wieder medial aufgegriffene Wort 'Meuterei' ist in diesem Zusammenhang eines, das für Fährmann jedoch nicht zu den wahren Ereignissen auf Schalke passt.
"Zunächst einmal muss ich sagen, dass das so nicht stimmt, dass das Quatsch ist", sagte der 32-Jährige, der unter Gross im Schalker Kasten bis zu seiner Verletzung gesetzt war. Dass man nach verlorenen Spielen im Verbund nach Lösungen suche, sei im Verein Normalität. "Nach jedem Spiel wird diskutiert. Wir diskutieren als Mannschaft, wir diskutieren mit den Co-Trainern, wir diskutieren mit dem Trainer", habe es stetigen direkten Austausch zwischen Mannschaft und Teamchef gegeben.
Zudem betonte das S04-Urgestein, dass auch "unter vier Augen und in größeren Gruppen" mit Gross gesprochen worden sei. Den Vorwurf, die Schalker Akteure hätten mit ihrer Initiative ausschließlich hinter dem Rücken des Trainers gehandelt, wollte Fährmann so nicht stehen lassen. "So wie es dargestellt wurde, war es nicht ganz richtig", erklärte der Torhüter.
Fährmann sieht Gross nicht allein in der Schuld
Die Negativserie der Schalker, die nicht zuletzt durch zehn Punkte in der Bundesliga und dem damit verbundenen letzten Tabellenplatz dokumentiert wird, habe für Fährmann nicht ein einziges Gesicht. Demnach sieht er Gross in seiner Amtszeit auf Schalke nicht in der alleinigen Verantwortung für die Misere.
"Wir alle sitzen gemeinsam im Boot, die Verantwortlichen, die Trainer, aber auch die Spieler", nahm der gebürtige Chemnitzer den gesamten Klub in die Pflicht.