Es gibt Spieler, die für ganz besondere Begegnungen prädestiniert sind. Zu solchen Akteuren gehört auf Seiten von Rot-Weiss Essen Felix Herzenbruch.
Der 28-jährige Linksverteidiger kam bei RWE in der laufenden Regionalliga-Spielzeit nicht über sieben Einsätze und insgesamt nur 426 Spielminuten hinaus. Doch im DFB-Pokal zählt er ganz klar zu den Helden der Rot-Weissen. "Herze", wie er von seinen Mannschaftskollegen und Trainer Christian Neidhart gerufen wird, absolvierte gegen Bielefeld (1:0), Düsseldorf (3:2) und Leverkusen 298 von 300 möglichen Einsatzminuten. Es klingt verrückt, ist aber so: Herzenbruch spielt in der Liga eine untergeordnete Rolle und im Pokal gegen die großen Gegner ist der gebürtige Wuppertaler gesetzt.
Es ist davon auszugehen, dass der eisenharte und kampfstarke Linksverteidiger auch gegen Holstein Kiel am Mittwochabend (18.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) den etatmäßigen linken Abwehrmann Kevin Grund ersetzen wird. "Felix Herzenbruch ist natürlich für einen Pokalfight prädestiniert. Seine Kraft und sein Einsatzwille sind überragend", lobt Neidhart. "Aber", ergänzt der Essener Coach: "Wir haben auch noch andere Möglichkeiten, wenn ich da an Jonas Hildebrandt, Jonas Behounek oder Felix Weber denke. Ich werde nicht zu viel verraten. Der Gegner soll überrascht werden (lacht)."
Plechaty und Condé fallen aus - Kefkir zurück im Mannschaftstraining
Mit oder ohne Herzenbruch, Vierer- oder Dreierkette: Neidhart wird seine bisher erfolgreiche Pokal-Mannschaft umstellen müssen. Denn mit Leistungsträger Sandro Plechaty (Knorpelschaden) und Amara Condé (Coronavirus) fehlen zwei wichtige Leute.
Derweil gibt es bei Oguzhan Kefkir gute Neuigkeiten. "Er ist wieder zurück im Mannschaftstraining", verrät Neidhart. Kefkir, der das 1:1 gegen Bayer Leverkusen erzielte, befand sich zuletzt nach einem positiven Covid19-Befund in Quarantäne. Es ist davon auszugehen, dass der dribbelstarke Flügelflitzer erst einmal auf der Bank Platz nehmen wird.
Neidhart garantiert Lewerenz einen Einsatz
Für Essens Winzerzugang Steven Lewerenz wird das Aufeinandertreffen zwischen RWE und Holstein ganz besonders sein. Dreieinhalb Jahre verbrachte der 27-Jährige an der Kieler Förde. 110 Pflichtspiele (30 Tore, 23 Vorlagen) absolvierte der gebürtige Hamburger für Kiel. In ihm sieht Essens Trainer Neidhart eine echte Waffe am Mittwoch und garantiert Lewerenz, der am Freitag beim 0:3 in Düsseldorf seine erste Viertelstunde für Rot-Weiss Essen absolvierte, einen Einsatz.
"So ein Spieler ist immer eine Option. Er wird gegen seinen alten Verein sehr motiviert sein. Der Fußball schreibt dann oft Geschichten, dass ein Spieler gegen seinen alten Verein trifft. Darauf hoffen wir auch. Ob von Beginn an oder von der Bank aus: Steven Lewerenz wird zum Einsatz kommen", verrät Neidhart.