Bereits die Hinrunde lief für den 1. FC Bocholt mehr als zufriedenstellend. Nach zehn Spielen konnte der Verein sich mit sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten an die Spitze der Tabelle der Oberliga Niederrhein setzen. Nun hat die Mannschaft um Trainer Jan Winking in den vergangenen Tagen durch einige Transfers Aufsehen erregt.
Trainer Winking fasst die Hinrunde so zusammen: „Da muss man sagen, dass wir eine sehr, sehr gute Hinrunde gespielt haben. Der Tabellenstand ist absolut verdient. Wir haben eine überragende Basis mit erfahrenen Spielern, aber keine satte Mannschaft. Die Jungs konnten sehr schnell Feuer entwickeln. Durch den Sieg gegen Niederwenigern am ersten Spieltag konnten wir Schwung aufnehmen.“
Das Erfolgsrezept sieht er in der guten Zusammenarbeit: „Es ist eine Riesenqualität im Kader und im Trainerteam. Ich bekomme da sehr gute Zuarbeit.“
Aber es soll sich keinesfalls auf den Lorbeeren ausgeruht werden. Um weitere Erfolge verzeichnen zu können, wird weiterhin trainiert. „Was die Jungs momentan abliefern, ist wirklich klasse. Wir versuchen flexibel zu sein und verschiedene Reize, zum Beispiel durch externe Trainer, zu setzen. Das Angebot wird sehr gut aufgenommen“, so der 25-Jährige.
„Wir wollen keine Arroganz zeigen“
Neben dem Fortführen des Trainingsalltags ist auch die Kaderplanung ein großes Thema. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass die Regionalligaspieler Maurice Pluntke und Marvin Lorch einen Vertrag für die nächste Saison beim 1. FC unterschrieben haben. Mit diesen Transfers konnte der Klub seinen Kader nochmal deutlich verstärken. Winking erklärt: „Wir haben da, glaube ich, für die kommende Saison gute Vorgriffe geleistet. Der aktuelle Kader ist bereits auf einem hohen Niveau. Unser Ziel war es, von vornherein den Verein höher zu bringen. Das schließt die Kaderplanung mit ein.“
Die Kaderplanung sei aber noch längst nicht abgeschlossen. Durch die ungewisse Lage über den Ausgang der Saison müsse man auf alles vorbereitet sein. „Wir wollen keine Arroganz zeigen. Nur zu einer professionellen Planung gehört eine flexible und weite Planung in beide Richtungen dazu. Es ist nicht leicht, alle Entscheidungen zu treffen, das muss jetzt aber auch noch nicht sein. Da wird es noch einige Entwicklungen geben“, meint der Chef-Trainer.
„Noch nicht bei 100 Prozent“
Die Entwicklung der Mannschaft sei noch nicht bei 100 Prozent, deswegen hält sich Trainer Winking bezüglich der sportlichen Ziele für 2021 eher zurück: „Unser Ziel ist es, so viel Punkte wie möglich zu holen und eine schnelle Entwicklung zu machen. Vor dem, was am Ende dabei rauskommt, wehren wir uns nicht. Sollte es der Aufstieg sein, freuen wir uns, aber wir sind auch sehr demütig und wissen, dass man das nur durch harte Arbeit schaffen kann.
Aufgrund der jüngsten Ereignisse hat er wieder Hoffnung geschöpft, dass die Liga fortgesetzt wird: „In den letzten Tagen hat sich was getan. Von daher denke ich, dass man da auf einem guten Weg ist. Es geht dabei nicht um Tabellenstände, sondern vor allem darum, nach Monaten wieder auf die Wiese zu können und den Ball am Fuß zu spüren.“ Zwar begrüße er jede Öffnung, dennoch betont er, dass die Gesundheit an erster Stelle steht und man trotzdem das Infektionsgeschehen nicht außer Acht lassen dürfe.
Autorin: Laura Kesper