In einer Sonderausgabe ihres Blauen Briefes, der sogar in niederländischer Sprache erschienen ist, haben die Ultras Gelsenkirchen kurz vor dem Derby einer langjährigen Fanfreundschaft gedacht. Die Ultra-Gruppierung „VAK-P“ von Twente Enschede wurde in dieser Woche 30 Jahre alt. Seit 15 Jahren besteht eine Fanfreundschaft mit den S04-Anhängern. Die ließen es sich nicht nehmen, ihren Kumpels aus den Niederlanden mit emotionalen Worten zu gratulieren. Dazu schaffte es ein Banner über die Grenze und hängt nun am Eingang am Stadion von Twente Enschede „De Grolsch Veste“. „Herzlichen Glückwunsch zu 30 Jahren Supportervereinigung VAK-P! Wahnsinn! 30 Jahre VAK-P. Das bedeutet 30 Jahre Kampf und Leidenschaft für den FC Twente Enschede, aber auch Freundschaft, Zusammenhalt und Loyalität. 30 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Ihr habt es geschafft, euch über die Jahre zu einem festen Bestandteil des FC Twente Enschede zu entwickeln. Es gibt in den Niederlanden wohl keinen zweiten Verein, bei dem eine Fanvereinigung so unmittelbar mit dem Club verbunden ist, wie bei den Tukkers. Kein Fußballfan, der bei FC Twente nicht auch an VAK-P denkt“ schreiben die Ultras.
Leider sei es wegen Corona nicht möglich gewesen, das Jubiläum gemeinsam zu feiern, doch das werde man nachholen. „30 Jahre VAK-P - 15 Jahre VAK-P und Ultras GE. „Schalke und Twente“ – eine Freundschaft, dessen Geschichte weitaus älter als unsere Gruppe ist, und dennoch haben wir in den knapp letzten zwei Jahrzehnten ein wenig an diesem legendären Bündnis mitgeschrieben“ erklärt „UGE“.
Ursprung der Fanfreundschaft geht zurück ins Jahr 1994
Der Ursprung der Fanfreundschaft, die auch weit über die Ultraszene hinaus gelebt wird, sondern auch zwischen vielen gerade grenznahen Fanclubs besteht, geht allerdings noch viel weiter zurück. Sie basiert auf der Hooliganszene in den 1990er Jahren. „Im Jahr 1994 verbündete sich die Twente Hooligan Firm mit der Schalker Gelsen-Szene. Eine eher ungewöhnliche Freundschaft. So ist es eigentlich eher üblich gewesen, dass sich deutsche und holländische Fans bekämpften, statt sich zu verbrüdern. Aber so ungewöhnlich diese Freundschaft ist, so ungewöhnlich sind eben auch unsere Vereine. So schließt sich der Kreis und es ergibt eben doch alles einen Sinn. Dass ihr euch seither in den Niederlanden als „Die Deutschen“ beschimpfen lassen müsst, macht euch eher stolz, als dass es euch wirklich juckt“ klären die Ultras auf.
Die Freundschaft zwischen den Fans beider Vereine hat also eine lange Tradition. Und so werden heute in Enschede nicht nur Henny ten Vergert und seine Jungs vom Schalke-Fanclub Enschede dem FC Schalke 04 im vielleicht letzten Derby gegen den BVB für einige Zeit die Daumen drücken – sondern eben auch die Supporters von VAK-P.