Ingo Preuß hatte bereits so eine Vorahnung. Dass die Partie der U23 von Borussia Dortmund gegen den SC Wiedenbrück auf dem Kunstrasenplatz neben dem schneebedeckten Nachwuchsstadion des BVB und nicht auf Naturrasen ausgetragen wurde, war ihm schon vor dem Anpfiff nicht ganz geheuer.
Nach dem Spiel sah sich der Teammanager der BVB-U23 bestätigt. „Ich hatte von vornherein ein komisches Gefühl. Kunstrasen ist nicht so meine Welt“ ärgerte sich Preuß. Seine Mannschaft hatte soeben beim 2:2 gegen den SC Wiedenbrück zwei wichtige Zähler im Aufstiegsrennen liegengelassen und eine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben. „Das ist dennoch kein Rückschlag für mich“ sagte Preuß, dem es immer auch um die Weiterentwicklung der jungen Mannschaft geht. Das sei der Fokus. Er wolle sich daher auch nicht so sehr auf den Titelzweikampf mit Rot-Weiss Essen konzentrieren, auf den sich auch medial alles zu sehr zuspitze. Denn davon hänge nicht die Leistung der BVB-Nachwuchsarbeit ab. Sein Ziel: „Ich möchte guten Fußball spielen.“
Preuß hadert mit der verpassten Vorentscheidung
Und da grämt es den 62-Jährigen eher, wenn sein Team nicht das zeigt, was in ihm steckt. Und das habe es spätestens nach dem Ausgleich der Ostwestfalen nicht mehr getan. „Wir haben es dann nochmal mit der Brechstange probiert, aber es hat nicht geklappt“ erklärte Preuß. Wiedenbrück habe sich das Unentschieden daher redlich verdient. „Wir haben nach dem schnellen 2:0 noch Möglichkeiten gehabt, mit etwas Glück das 3:0 zu erzielen“ meinte Preuß. Dann wäre das Spiel wohl entschieden gewesen. So kam Wiedenbrück nochmal zurück. „Das passiert“ sagte der ehemalige Jugendtrainer. Ob sich seine Mannschaft von der sehr robusten Gangart der Gäste vielleicht habe den Schneid abkaufen lassen? „Nein, das sehe ich nicht so“.
Auch für Dortmunds Franz Pfanne war das 2:2 gegen Wiedenbrück kein Beinbruch. „Das wirft uns nicht aus der Bahn“, war er sich sicher. Mit der U23 des BVB soll also weiter zu rechnen sein.