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DFB-Pokal
RWE-Legende “Putsche“ Helmig glaubt an Sensation gegen Leverkusen

Auch heute ist "Putsche" Helmig (hier mit Marcus Uhlig und Lars-Martin Klieve) noch mit RWE verbunden.
Auch heute ist "Putsche" Helmig (hier mit Marcus Uhlig und Lars-Martin Klieve) noch mit RWE verbunden. Foto: FUNKE Foto Services.
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Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen trifft am Dienstag im DFB-Pokal-Achtelfinale auf Bayer 04 Leverkusen. RevierSport hat mit RWE-Legende Dirk Helmig über das legendäre Pokalspiel von 1995 und ein mögliches Weiterkommen gesprochen.

04. Oktober 1995: In einem ausverkauften Georg-Melches -Stadion hatte Rot-Weiss Essen das Star-Ensemble von Bayer 04 Leverkusen im DFB-Pokal-Achtelfinale zu Gast. Die Werkself war gespickt mit Stars wie Bernd Schuster, Weltmeister Rudi Völler, Paulo Sergio und Holger Fach. Die Favoritenrolle war dementsprechend klar verteilt. Doch spätestens als beide Mannschaften den Rasen betraten, wurde klar, dass ein besonderes Spiel bevorsteht. ZDF-Sportreporter Rolf Töpperwien begann seinen Spielbericht mit den folgenden Worten: „Hafenstraße, Georg-Melches-Stadion, 25.000 Zuschauer, knallvolle Hütte und eine Begrüßung wie ich sie in 23 Berufsjahren außer in Mexiko City, Aztekenstadion, noch nie erlebt habe.“

Feuerwerk, Flutlichtausfall, Elfmeterschießen – Helmig: “Konnten uns am Ende kaum bewegen“

Auch Ex-RWE-Profi Dirk "Putsche“ Helmig, der spätestens in diesem Spiel seinen Legendenstatus festigte, kann sich an die Begrüßung erinnern: „Es gab ein Feuerwerk und das Flutlicht ist ausgefallen. Wir Spieler wussten im Vorfeld nicht, dass es ein Feuerwerk geben wird. Das Spiel ist immer noch präsent in meinen Erinnerungen und geht einem nicht aus dem Kopf. Die Fans haben uns permanent nach vorne gepeitscht und wir konnten den Zuschauern die Begeisterung wiedergeben. Es war ein absolut verrückter Spielverlauf. Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir an die große Überraschung glauben, egal wie der Spielstand ist.“

Das bewies Helmig mit seinen Mannschaftskollegen eindrucksvoll: Nach 73 Minuten lag der Favorit aus Leverkusen bereits mit 4:2 in Führung. Dank der Treffer zum 3:4 durch Christian Dondera und 4:4 durch Helmig, erkämpfte sich RWE die Verlängerung. Für beide Spieler war es der zweite Treffer im Spiel. 4:4 stand es auch nach 120 Minuten. Im Elfmeterschießen setzte sich Leverkusen durch. Ausgerechnet Helmig, der laut Töpperwien “Luft für drei Spiele hatte“, verschoss den ersten Essener Strafstoß. Weil auch Stefan Thiele die Nerven versagten und Bayer 04 alle Elfmeter verwandelte, war das Elfmeterschießen eine klare Sache. Bei "Putsche“ Helmig überwog nach dem Spiel die Enttäuschung: „Ich bin sofort in die Kabine gegangen. Wenn man so eine Leistung bringt, möchte man natürlich auch weiterkommen. Wir haben alles gegeben und konnten uns am Ende kaum bewegen. Erst im Elfmeterschießen war der Unterschied zwischen beiden Teams erkennbar. Da war Leverkusen deutlich abgezockter.“

“Putsche“ glaubt an die Sensation

Über 25 Jahre später spielt Rot-Weiss im DFB-Pokal erneut gegen Bayer Leverkusen. Auch 1981 (4:1 für Essen) und 2002 (0:1 für Leverkusen) hatte es dieses Duell in dem Wettbewerb gegeben. "Putsche“ glaubt an die Essener Mannschaft: „Sie treten als Team auf und machen das bislang sehr souverän. Ich denke, dass die Chancen auf eine Sensation gut stehen. Chancenlos ist RWE auf keinen Fall. Die Mannschaft braucht sich nicht zu verstecken und muss immer an sich glauben. Im DFB-Pokal ist in einem Spiel alles möglich. Egal, wer der Gegner ist.“

Im Gegensatz zum Jahr 1995 wird der Regionalligist allerdings auf die Unterstützung der Fans verzichten müssen. Corona wird einer ausverkauften Hafenstraße einen Strich durch die Rechnung machen. „Die Zeiten kann man schlecht vergleichen. Ich denke, dass am Dienstag unter normalen Umständen die Stimmung ähnlich gewesen wäre, wie bei unserem Spiel. Das war damals sensationell. Die Fans von RWE sind super. Es gab viele Partien im Georg-Melches-Stadion mit einer tollen Stimmung“, betonte der 55-Jährige.

Jahrhundertspieler schwärmt von der Zusammenarbeit mit Uhlig und Nowak

Das Mitglied der RWE-Jahrhundertelf ist auch heute noch als sportlicher Leiter des NLZ mit dem Verein verbunden und schwärmt von seiner Tätigkeit: „Ich fühle mich total wohl und meine Arbeit macht mir viel Spaß. Dazu pflegen wir eine tolle Zusammenarbeit mit Marcus Uhlig und Jörn Nowak und werden permanent unterstützt. Mein Wunsch ist, dass ich zeitnah den Aufstieg miterlebe.“

04.10.1995: Spielverlauf Rot-Weiss Essen – Bayer 04 Leverkusen 5:8 n.E. (1:1, 4:4) Tore: 0:1 Feldhoff (36.), 1:1 Helmig (42.), 1:2 Paulo Sergio (48.), 2:2 Dondera (57.), 2:3 Fach (63.), 2:4 Völler (73.), 3:4 Dondera (74.), 4:4 Helmig (76.).

Elfmeterschießen: Lupescu trifft, Helmig gehalten, Neuendorf trifft, Schreier trifft, Menezes trifft, Thiele gehalten, Schuster trifft.

Aufstellung RWE: Petrick, Pickenäcker, Landgraf, Zedi, Helmig, Margref (115. Thiele), Ratkowski, Schreier, Schwartz, Wuckel (15. Dondera), Beyel (63. Grein)

Trainer: Rudi Gores

Aufstellung Leverkusen: Heinen, Fach, Happe, Münch, Wörns, Lupescu, Rodrigo (119. Ramon), Schuster, Feldhoff (97. Neuendorf), Paulo Sergio (108. Barnes), Völler Trainer: Erich Ribbeck

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