Abgekämpft, aber dennoch konzentriert analysierte Tobias Raschl die wilden 16 Minuten, die aus einem 0:1 ein 5:1 Sieg für Dortmunds U23 machten. Der 20-Jährige war mit zwei Scorerpunkten und einem erzwungenen Eigentor der Matchwinner der Partie. Mittlerweile gehört der gelernte Sechser zum Stammpersonal von Trainer Enrico Maaßen. Das war nicht immer so.
Erst keine Rolle, dann neue Rolle
Zu Beginn der aktuellen Saison pendelte Raschl zwischen der ersten und zweiten Mannschaft der Borussia hin und her. Spielpraxis war dementsprechend für ihn Mangelware. Erst seit Ende der Hinrunde ist er fester Bestandteil der U23. Nach dem Ende der Hinrunde plante Enrico Maaßen um - Raschl wurde auf eine neue Position gestellt.
Seine ersten sieben Spiele bestritt der gebürtige Düsseldorfer auf seiner gelernten Position. In den letzten fünf Partien setzte ihn Maaßen aber fast ausschließlich auf der Zehnerposition ein. Die taktische Umstellung trug Früchte. In fünf Partien sammelte Raschl vier Scorerpunkten - mehr als in allen Spielen davor. Zusätzlich konnten die Dortmunder vier von diesen fünf Begegnungen gewinnen.
Großes Potenzial in der U23 des BVB
Auch er selbst ist auf den Geschmack der neuen Position gekommen, er schätzt die erhöhte Kreativität der Zehnerposition: „Der Trainer will, dass ich auf die letzte Linie Druck mache, mehr Steckbälle und Torbeteiligungen habe. Ich fühle mich da sehr wohl, die Aufgabe macht Spaß!“
Wenn im Football ein Talent sein erstes herausragendes Spiel hat, sprechen Experten von einem sogenannten Breakout-Game. In den vergangenen Wochen hat in der Dortmunder U23 fast jedes Talent eines dieser Breakout-Games. Sei es Patrick Osterhage, Alaa Bakir, Ansgar Knauff oder nun eben Tobias Raschl. Das Potenzial in Borussias Reserve ist fast schon unheimlich.
Maaßen ist wie bei Knauff und Bakir sehr glücklich über die Entwicklung von Raschl: „Er hat eine ganz andere Intensität als zu Beginn und fühlt sich auf der Zehn oder der Acht sehr wohl.“