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Kevin Großkreutz: Von einem Weltmeister mit Höhen und Tiefen

Beendet seine Profi-Karriere als Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit Borussia Dortmund, dazu auch als Weltmeister: Kevin Großkreutz.
Beendet seine Profi-Karriere als Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit Borussia Dortmund, dazu auch als Weltmeister: Kevin Großkreutz. Foto: dpa.
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Kürzlich gab Kevin Großkreutz bekannt, sich aus dem aktiven Geschäft des Fußballs zurückzuziehen und somit seine Profi-Karriere zu beenden. Seine vielfältige fußballerische Laufbahn kennzeichnet gleichermaßen Berg- und Talfahrten. 

Beim Blick auf die Karriere von Kevin Großkreutz fällt vor allen Dingen auf, dass der berufliche Werdegang eines Profis keineswegs einen linearen Verlauf nehmen muss. [article=511221]Dass Großkreutz mit nur 32 Jahren seine aktive Laufbahn als Fußballer beendet[/article], ist nur ein Beleg hierfür.

Die letzten Karriereschritte des 1,86 m großen Allrounders verliefen weniger erfolgreich als es der Beginn seiner "15-jährigen Reise", so sagt Großkreutz selbst, vielleicht versprach. In seiner Zeit bei Borussia Dortmund blickt der Routinier auf die wahrscheinlich schönsten Momente seines Schaffens zurück.

RW Ahlen als Sprungbrett zum Profi

Zum Fußballspielen kam der gebürtige Westfale als Kind beim VfL Kemminghausen. Bereits in der Jugend wechselte Großkreutz über mehrere Stationen in den Nachwuchs des BVB, bevor er bei Rot Weiss Ahlen zum Profi wurde. Hier spielte er unter anderem mit dem gegenwärtigen Dortmunder Kapitän Marco Reus zusammen. Die beiden verbindet bis heute eine Freundschaft.

In Ahlen war der damalige Youngster der einstigen Regionalliga Nord eine tragende Säule und erzielte in 62 Partien 18 Treffer. Es folgte die Rückkehr zu dem Verein, der Großkreutz schon als Fan des Fußballs begeisterte. Der BVB nahm das Talent 2009 ablösefrei unter Vertrag.

Zweifacher Meister, Pokalsieger, Champions League-Finalist

In Dortmund angekommen hatte Großkreutz gleich in seiner ersten Saison wenige Probleme bei der Eingewöhnung und stand 32 Mal für Schwarz-Gelb auf dem Feld. Unter Jürgen Klopp wurde das Talent zumeist flexibel auf der rechten und manchmal auch linken Außenbahn eingesetzt. Hierbei agierte Großkreutz in wechselnder Manier mal als Außenverteidiger oder Flügelspieler. Dortmund erreichte am Ende der Spielzeit den fünften Tabellenplatz.

Mit Großkreutz als Stammspieler war der BVB in den darauffolgenden beiden Saisons in der Lage, sich mit teils berauschenden Leistungen doppelt zum Deutschen Meister zu küren. Exemplarisch für die damalige Form der Mannschaft stand unter anderem der 5:2-Sieg über Bayern München im DFB-Pokalfinale 2012.

Ein Jahr darauf gelang dem BVB mit seiner Nummer 19 sogar nach dem Rückspiel-Krimi im Viertelfinale gegen Malaga der Einzug ins Champions League-Finale. Hier rächten sich die Münchner mit einem 2:1-Sieg in letzter Minute an den Westfalen.

Weltmeister in Rio und Abschied aus Dortmund

Nach der Berufung in den WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft folgte für Großkreutz 2014 ein weiterer Karriere-Höhepunkt. In Brasilien wurde der damals 25-Jährige durch den Final-Erfolg Deutschlands über Argentinien (1:0) zum Weltmeister von Rio. Unter Bundestrainer Joachim Löw kam Großkreutz in sieben Spielen dabei zu keinem Einsatz.

Ein Jahr später sollte Großkreutz auf Vereinsebene den Abschied aus Dortmund verkünden. 2015 nahm der BVB-Publikumsliebling zum ersten und einzigen Mal einen Transfer ins Ausland auf sich. Sein neuer Verein: der türkische Erstligist Galatasaray Istanbul. Die kurze Stippvisite war von mäßigem Erfolg gekrönt.

Auf und Ab nach Deutschland-Rückkehr

Das Wiedersehen mit der Bundesliga gelang Großkreutz schon im Januar des Jahres 2016 im Dress des VfB Stuttgart. Nach verheißungsvollem Beginn und mehreren privaten Eskapaden endete die Zusammenarbeit bereits 2017 und Großkreutz war zum ersten Mal vereinslos.

Beim gerade aus der Bundesliga abgestiegenen SV Darmstadt 98 unterschrieb der Nationalspieler schon im darauffolgenden Sommer einen Kontrakt für die zweite Liga. Durch insgesamt 27 Spiele mit drei Toren und drei Assists nahm die Karriere bei den Lilien neue Fahrt auf. Dennoch wurde der nun schon erfahrene Defensiv-Spezialist 2018 zum KFC Uerdingen transferiert.

Bei den Krefeldern war Großkreutz in seiner ersten Spielzeit wichtiger Bestandteil der Mannschaft (34 Spiele, drei Vorlagen), während schon im zweiten Jahr nur noch zwölf Einsätze zu Buche standen. Nachdem Großkreutz zum Ablauf der Saison 2019/2020 beim KFC aussortiert wurde, verkündete er im Januar 2021 das Ende seiner Laufbahn als Profi.

Leidenschaftliche und erfolgreiche Karriere

Wegen des ein oder anderen öffentlichen Fehltritts gerät oft in Vergessenheit, dass Großkreutz unterm Strich eine erfolgreiche Vita vorzuweisen hat. Zu seinen Hochphasen hat er sicherlich genauso viel beigetragen, wie auch zu eher dunkleren Zeiten.

Beim Rückblick auf die Karriere stehen für den leidenschaftlichen und stets kämpferisch agierenden Großkreutz am Ende insgesamt 262 Partien in der ersten und zweiten Bundesliga zu Buche. Hierbei traf der Außenbahnspieler insgesamt 33 Mal und assistierte zu 37 Toren. 29 Champions League-Partien (zwei Tore, vier Vorlagen) zieren seine Laufbahn zudem.

Dennoch ist seine Zeit als aktiver Fußballer noch nicht vorbei, denn Großkreutz will als Amateurfußballer definitiv noch nicht die Schuhe an den Nagel hängen. Zuletzt berichtete RevierSport von einem möglichen Engagement beim TuS Bövinghausen in der Westfalenliga.

Die Bühne des Profi-Fußballs verlässt Großkreutz als Titelträger des prestigeträchtigsten Wettbewerbs im Fußball-Geschäft. Für den Weltmeister aber vielleicht noch wichtiger: er verlässt sie als Meister, Pokalsieger und Fanliebling bei Borussia Dortmund.

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