Gino Lettieri blieb gar keine andere Möglichkeit, als sich die ersten Eindrücke seiner drei Neuverpflichtungen im Alltagsgeschäft 3. Liga einzuholen. Dies klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich, ist beim MSV jedoch der Kürze der Zeit geschuldet. Denn im Training konnte sich Lettieri noch kein Bild von ihren Fähigkeiten machen. Federico Palacios, der gegen Magdeburg am Mittwoch schon in der letzten halben Stunde zu seinem Debüt kam, war erst am selben Tag verpflichtet worden. Gegen Rostock lief die Leihgabe aus Regensburg im Sturmzentrum auf und war an fast allen Offensivaktionen beteiligt.
Ähnlich lief es bei Stefan Velkov. Nachdem sein Vertrag beim KFC Uerdingen vor gut einer Woche aufgelöst wurde und der MSV seine Verpflichtung erst am Samstagmorgen bekanntgab, durfte der Bulgare sofort in der Innenverteidigung neben Vincent Gembalies ran. Sein Ex-Trainer Stefan Krämer bezeichnete den 25-Jährigen in der Vergangenheit oft als „hochveranlagten Spieler, der aber auch noch an sich arbeiten muss.“ Seine Leistung am Samstag war alles in allem stabil. Velkov hatte sogar den zwischenzeitlichen Ausgleich auf dem Fuß und wirkte hinten stabiler als zuletzt Dominic Volkmer oder Dominik Schmidt. „Er war sofort präsent. Man hat gar nicht gemerkt, dass er zum ersten Mal mit der Mannschaft zusammengekommen ist“, sagte Lettieri über seinen neuen Abwehrmann.
Frey und Palacios harmonieren im Offensivspiel
Der dritte im Zugangstrio ist Marlon Frey, der aus Sandhausen an die Wedau wechselte. Frey lief bis zu seiner Auswechslung in Minute 60 im rechten Mittelfeld auf und war aufgrund des Bankplatzes von Moritz Stoppelkamp sofort der Mann für die Standards. „Er ist am Ball sehr gut und auch sehr laufstark“, lobte ihn Lettieri, der zugleich aber auch warnte: „Alle drei brauchen auch noch Zeit.“ Wie gut sich die Neuzugänge auf Dauer ins Team integrieren und wie ihre Einsatzzeiten im Laufe der Rückrunde aussehen werden, bleibt abzuwarten.
„Wir haben alle dasselbe Ziel, nämlich unten rauszukommen. Sich zusammenzufinden, war für die Jungs nicht schwer. Sie haben die Qualität, müssen aber natürlich weiter die Abläufe trainieren und sich gegenseitig besser kennenlernen“, sagte Sportdirektor Ivo Grlic am Mikrofon von Magenta Sport. Sollte das gelingen, könnte das Spiel der Zebras in diesen schweren Zeiten im so überlebenswichtigen Kampf um den Klassenerhalt noch einmal entscheidend bereichert werden.