Einmal mehr enttäuschte Borussia Dortmund in der Bundesliga. Nach dem 1:1 am vergangenen Wochenende gegen Mainz ging es für den BVB zum Verfolgerduell nach Leverkusen. Bayer siegte verdient mit 2:1. Sollte der FC Bayern München am Mittwochabend in Augsburg gewinnen, würde der amtierende Deutsche Meister bereits zehn Zähler vor seinem eigentlich ärgsten Verfolger BVB liegen. Sky-Experte Dietmar Hamann wurde nach dem Spiel im Studio beim Bezahlsender deutlich.
"Das war disziplinlos, herzlos, charakterlos! Es kommt auf Charakter und Disziplin an. Das alles haben sie vermissen lassen. Das muss man gerade gegen eine spielstarke Mannschaft wie Leverkusen zeigen. Aber das hat mir heute über 90 Minuten gefehlt", polterte der 47-Jährige. Hamann weiter: "Es gibt keine Erklärung bei dieser Mannschaft. Sie hat dieses Jahr schon einen Trainer verschlissen. Es ist wichtig, zu schauen, dass sie nicht untrainierbar wird."
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Hamann, der 143 Pflichtspiele für den FC Bayern München und 283 Begegnungen für den FC Liverpool absolvierte, weiß, wovon er spricht. Er weiß, wie man Deutscher Meister wird, wie konstant man spielen muss. Ein Blick auf die Bilanz des BVB genügt, um zu sehen, dass die Dortmunder zurzeit alles andere sind, aber mit Sicherheit kein Titelkandidat.
Zur Halbzeit, nach 17 Spielen, stehen neun Siege, zwei Unentschieden und schon satte sechs Pleiten zu Buche. Der BVB läuft aktuell Gefahr, nicht nur den Anschluss an die Bayern frühzeitig zu verlieren, sondern auch die Champions-League-Plätze zu gefährden. Denn zwischen Platz vier, auf dem Dortmund aktuell liegt und der zur Königsklassen-Teilnahme berechtigt, und Platz acht (Eintracht Frankfurt) sind es gerade einmal drei Punkte. Und: Die Frankfurter spielen am Mittwochabend in Freiburg. Die Tabelle könnte aus Sicht der Champions-League-Plätze noch enger zusammenrücken. Von einer Jagd auf die Bayern spricht in Dortmund aktuell niemand mehr.
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"Wenn wir am Wochenende nicht dreifach punkten, laufen wir Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Das müssen wir unbedingt verhindern", sagte Kapitän Marco Reus (31) bei "Sky". Julian Brandt (24), der das zwischenzeitliche 1:1 in Leverkusen erzielte, ergänzte: "In 17 Spielen kann zwar viel passieren, aber wir sind weit entfernt." Recht hat er. Und: am Freitagabend (20.30 Uhr DAZN/ZDF) geht es zu Borussia Mönchengladbach. Sicherlich keine einfachere Aufgabe als die in Leverkusen.