Die Hinrunde hat Rot-Weiss Essen mit 50 Punkten, Tabellenplatz eins und dem Einzug in das DFB-Pokal-Achtelfinale mehr als erfolgreich abgeschlossen. RWE-Coach Christian Neidhart weiß aber, dass eine Herbstmeisterschaft nicht über den Aufstieg entscheidet. Der Regionalligist will eine ähnlich starke Rückserie spielen, um das gemeinsame Aufstiegsziel erreichen zu können. „Wir haben uns eine richtig gute Ausgangsposition verschafft. Mehr aber auch noch nicht. Wir müssen diese Runde im Jahr 2021 bestätigen“, betonte der Trainer in der Winterpause. Das 0:0 beim SC Wiedenbrück zum Rückrundenauftakt untermauerte die Aussagen von Neidhart. In der Regionalliga ist jedes Spiel schwer.
Nach dem Abpfiff sprach Christian Neidhart über den Taktikwechsel, die Trainingswoche vor dem Bonn-Spiel und den kommenden Gegner:
Christian Neidhart (52) über…
... den Elfmeterfehlschuss von Torjäger Simon Engelmann: „Ich denke, dass sich Hölscher und Engelmann schon aus den vergangenen Jahren kennen. Vielleicht geht man da mit einem anderen Gefühl in einen Elfmeter rein. Ich mache Engel aber überhaupt keinen Vorwurf. Wer Verantwortung übernimmt, darf auch Fehler machen. So ist das im Leben.“
... die späten Wechsel (der erste Wechsel wurde erst in der 72. Minute vollzogen): „Wir hatten im Spiel nicht das Gefühl, dass wir etwas komplett verändern können. In den letzten zehn Minuten wollten wir dann mit einfachen Bällen in die Spitze arbeiten. Vielleicht hat man da mal das Glück, dass ein Ball durchrutscht. Das war der Gedanke dahinter.“
... die neue Marschroute mit Grote als Libero: „Wiedenbrück wollte zu Beginn des Spiels vorne anlaufen. Dadurch, dass wir hinten umgestellt haben, bekam der Gegner keinen Zugriff. Dann haben sie sich mit einem 5-4-1-System hinten eingeigelt. Die Idee mit dem Dreieraufbau hinten in der ersten Reihe war, dass wir tiefe Bälle hinter die Kette spielen. Das hatte damit zu tun, dass Wiedenbrück sehr mannorientiert gespielt hat. Dass der Gegner nicht mehr angelaufen ist, lag an unserer Spielstärke.“
... die Leistung von Marcel Platzek nach seiner Einwechselung: „Seine Leistung habe ich absolut positiv gesehen. Er hätte in der Schlussphase auch zum Matchwinner werden können. Da haben nur Millimeter gefehlt. Vielleicht hätte sich Hölscher im Vorfeld mal die Fingernägel schneiden sollen (lacht).“
... die Trainingswoche vor dem Heimspiel gegen den Bonner SC: „Die Woche bestreiten wir im ganz normalen Rhythmus. Am Sonntag haben wir das Spielerersatztraining. Den zweiten Tag nach dem Wiedenbrück-Spiel machen wir frei. Danach werden wir doppelt trainieren und bis zum Spieltag dann einfach.“
... den Gegner, der das Schlusslicht der Liga ist: „Bonn braucht jeden Punkt, um unten raus zu kommen. Die werden sicherlich nicht nach Essen kommen und Hurrafußball spielen. Davon gehe ich jetzt nicht aus. Das wird wieder ein Spiel, in dem wir den Gegner knacken müssen.“