Auf der Jagd nach dem Henkelpott fürchten Titelverteidiger Bayern München und Borussia Dortmund keinen Gegner, RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach haben dagegen ganz spezielle Vorlieben. Doch das Königsklassen-Quartett eint der Wille, die deutsche „Dominanz“ in der Champions League trotz drohender Kracherduelle auch im Achtelfinale zu untermauern. Die Blicke richten sich mit Spannung auf die Auslosung am Montag (12.00 Uhr/Sky und DAZN) in Nyon.
„Wenn man die Mannschaften sieht, wer sich alles qualifiziert hat - das ist schon enorme Qualität, die im Achtelfinale auf alle wartet“, sagte Bayern-Coach Hansi Flick, dessen Münchner sich souverän als Gruppensieger durchgesetzt hatten. Der Triple-Gewinner will es ohnehin nehmen, wie es kommt. „Ich kann es ja eh nicht ändern“, sagte der 55-Jährige gelassen vor der Ziehung am Sitz der Europäischen Fußball-Union (UEFA).
Auch der BVB formuliert keine Wünsche. „Die Auslosung können wir nicht beeinflussen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Es sei jedoch „gut, dass wir Erster geworden sind, wenn man sich die Gegner anschaut. Jetzt geht es auch um Losglück oder -pech“. Auf die Münchner warten der FC Porto, FC Sevilla, Lazio Rom, FC Barcelona oder Atalanta Bergamo. Bei Dortmund ist Atletico Madrid anstatt Lazio im Topf.
Mit deutlich mehr Euphorie blicken Max Eberl und seine Gladbacher in die Schweiz. Für das erste Spiel in der Runde der besten 16 seit 40 Jahren im Europapokal haben die Fohlen klare Vorstellungen: Am Niederrhein träumen sie von Jürgen Klopp und der Anfield Road. „Wir haben jetzt gegen Weltklubs wie Real und Inter gespielt. Da würde sich aus Gladbachs Sicht Liverpool am besten einreihen“, sagte Eberl der Bild. Es wäre zudem das Wiedersehen der früheren Mainzer Kumpels Klopp und Marco Rose.
Auch Leipzig könnte auf die Reds treffen - Julian Nagelsmann hielt sich bei der Wahl seiner Wunschgegner jedoch nicht nur an sportliche Kriterien. Real Madrid und Juventus Turin hätten „wirklich schöne Hymnen“, sagte der RB-Coach: „Ich könnte sie singen, wenn auch vielleicht nicht in perfektem Spanisch oder Italienisch.“ Doch auch unabhängig von Nagelsmanns Gesangskünsten warten hochklassige Duelle.
Gladbach und Leipzig wohl gegen fußballerische Schwergewichte
Sowohl Gladbach als auch Leipzig müssen sich im Achtelfinale (Hinspiele vom 16. bis 24. Februar, Rückspiele vom 9. bis 17. März) durchweg auf europäische Schwergewichte einstellen. Real Madrid, Manchester City, der FC Liverpool, der FC Chelsea und Juventus Turin warten auf RB. Bei der Borussia könnte es anstatt der Madrilenen auch Paris St. Germain mit Trainer Thomas Tuchel werden.
Vier deutsche Klubs in der K.o.-Runde der Champions League - das gab es zuletzt im Jahr von Deutschlands WM-Triumph 2014. Flick sieht darin eine „Aufwertung für die Bundesliga“, für Zorc bestätigt sich dadurch: „Die Liga ist konkurrenzfähig.“ Und Eberl glaubt, „dass wir in Deutschland einen guten Job machen“.
Das zeigte sich ebenfalls in der Europa League: Bayer Leverkusen und die TSG Hoffenheim sind weiter im Rennen. Als Gruppensieger erwartet die beiden Bundesliga-Starter jeweils eine vermeintlich leichtere Aufgabe in der Zwischenrunde. SID