Diese Nachricht hatte es in sich. Am Sonntagabend vermeldete Mikhail Ponomarev, dass er spätestens zum Saisonende sein Engagement beim KFC Uerdingen beenden wird. Nun hat sich der Fußball-Drittligist in einem Statement an die Öffentlichkeit - und besonders die Stadt Krefeld gewandt.
Zunächst einmal bedankten sich die Uerdinger bei Ponomarev für seinen Einsatz. Gemeinsam hat es der Verein in Windeseile von der Ober- bis in die 3. Liga geschafft. Seitdem der KFC allerdings im Profifußball vertreten ist, darf er nicht mehr im heimischen Grotenburg-Stadion spielen. Eine Saison lang mietete sich Uerdingen in Duisburg ein, zum zweiten Mal in Folge spielt die Mannschaft jetzt in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena.
Die Grotenburg wird zurzeit umgebaut und drittligatauglich gemacht. Nur haben sich die Umbau-Kosten um mehrere Millionen Euro erhöht. Wie die "Rheinische Post" berichtet, hat sich der Rat allerdings am Mittwochabend dazu entschlossen, den Kostenrahmen für die Sanierung nicht ausdehnen zu wollen. Demnach lehnte eine Mehrheit von 29 zu 28 Stimmen die Aufstockung der Kosten ab.
KFC: "Schlag ins Gesicht"
Und das wiederum will der KFC nicht hinnehmen. Eine eigene Heimstätte sei alternativlos, um den Fortbestand des Vereins zu sichern, hieß es in dem Statement: "Aus diesem Grunde ist die Entscheidung des Stadtrates, die Mehrkosten der Sanierung des Grotenburg-Stadions – trotz der großzügigen Beteiligung des Bundes in Millionenhöhe - nicht freigeben zu wollen und den Umbau somit mindestens weiter zu verzögern, für den KFC Uerdingen ein Schlag ins Gesicht." Der Klub leide seit drei Jahren unter dem Exil. Viele der Herausforderungen, die sich dem Klub zurzeit stellen, seien durch die Heimatlosigkeit zu begründen. Auch die Corona-Pandemie erschwere vieles.
Die Ratsentscheidung mache die Gespräche mit potenziellen Investoren, die zurzeit laufen, nicht einfacher. Nicht zuletzt deshalb meldete sich der scheidende Präsident Ponomarev, der betont, den Verein geordnet übergeben zu wollen, selbst zu Wort: "Ihr könnt uns Folgendes glauben: Spieler, Mitarbeiter und Führung des KFC Uerdingen geben alles für eine erfolgreiche und stabile Zukunft des Vereins."
Daher bittet Ponomarev: "Gebt uns die Chance, den Verein für die Zukunft aufzustellen. Schreibt uns nicht nieder. Was wir gerade am meisten brauchen, ist ein wenig Verständnis, etwas Geduld – und vor allem unsere Grotenburg."
Heimspiele vor der Absage?
Und damit noch nicht genug. Wie der "Kicker" berichtet, könnten die zwei kommenden Heimspiele gegen Türkgücü München und den 1. FC Kaiserslautern abgesagt werden. Die Betreibergesellschaft der Düsseldorfer Arena droht dies in einem Anwaltsschreiben, sollten ausstehende Mietzahlungen nicht bis Freitagmittag beglichen werden. Es handele sich nach dem "Kicker"-Bericht um 230.000 Euro.