Manuel Baum ist wirklich nicht zu beneiden. Noch immer wartet der Schalke-Trainer auf den ersten Sieg mit der Mannschaft, die er nach dem 2. Spieltag übernommen hat. Auch bei der 0:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen verloren die Königsblauen letztlich deutlich - obwohl die Leistung über weite Strecken der Partie ordentlich war. Dementsprechend klar äußerte Baum nach dem Spiel seinen Unmut.
„Es ist echt zum Kotzen und ich muss sagen, ich bin stinksauer, dass wir aus so einem Spiel nicht mehr rausziehen. Wir rennen 120 Kilometer und sprinten mehr als die intensivste Mannschaft in der Bundesliga. Wir sind so sauer auf uns, dass wir es nicht hinkriegen, das, was wir an Energie und Leistung investieren, in Punkte umzumünzen. Es ist natürlich super, wenn jeder sagt, dass wir weiter Gas geben sollen, aber davon können wir uns nichts kaufen", sagte er bei "Sky"
Schneider stocksauer wegen des Führungstreffers von Leverkusen
Für Ärger sorgte auch die Szene vor dem 0:1, als Leverkusens Verteidiger Aleksandar Dragovic Schalkes Malick Thiaw derart rustikal bedrängte, dass diesem ein Eigentor unterlief. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider war deshalb mächtig angefressen: "Für mich ist das nicht strittig. Mir haben vier Verantwortliche geschrieben, dass es eine Frechheit ist, den Treffer zu geben."
Baum wollte der umstrittenen Leverkusener Führung jedoch nicht allzu viel Energie zuwenden. "Ich höre immer zu viele jammern, dass andere schuld sind. Das sollten wir nicht machen. Entscheidend ist: Wir müssen auf uns schauen", meinte er auf der anschließenden Pressekonferenz. Vielmehr ärgerte er sich über die Art und Weise, wie seine Mannschaft die Standardsituationen der Leverkusener, die für die ersten beiden Treffer sorgten, verteidigte. "Die Standards waren Mann-gegen-Mann-Situationen - und die haben wir nicht gut verteidigt. Die müssen wir einfach gewinnen. Es war keine Variante, die uns ausgespielt hat", betonte der 41-Jährige.