Elf Spiele, drei Tore in 300 Einsatzminuten: So lautet die Bilanz von Marcel Platzek in der laufenden Regionalliga-West-Saison für Rot-Weiss Essen. Zusatz: "Platzo" stand in allen 16 Begegnungen im 18er-Kader der Rot-Weissen.
"Und das ist auch nicht selbstverständlich. Wir haben einen unfassbar guten Kader. Die Mannschaft ist wirklich brutal. Da wird im Training immer Vollgas gegeben und um die Kaderplätze gekämpft", sagt Platzek im RevierSport-Gespräch.
Er muss es wissen: Schließlich befindet sich der ehemalige Mönchengladbacher in seinem elften RWE-Jahr. Platzek hat in vielen RWE-Kadern gespielt - hat Spieler kommen und gehen sehen. Doch das aktuelle Team zählt zweifelsohne zu den besten, in denen Platzek je gespielt hat. "Wir wissen selber, was wir für eine Qualität haben. Deshalb stehen wir auch da oben", sagt er. Das Erfolgsrezept? "Wir ärgern uns nach jedem Unentschieden. Jetzt hat man auch wieder gesehen, wie wir das Aachen-Spiel analysiert haben und wie sehr uns die Fehler beschäftigen. Wir wollen schnell wieder raus und es besser machen", antwortet der Angreifer.
Einzige Neidhart-Niederlage resultierte aus einem Geheimspiel gegen Köln
Die nächste Möglichkeit hierfür gibt es am Samstag gegen den 1. FC Köln II. Interessant: Vor einigen Monaten spielte RWE schon einmal gegen die Kölner - und verlor. Das war bisher auch die einzige Niederlage (1:2) für RWE unter Trainer Christian Neidhart. Diese taucht jedoch nirgendwo auf, weil es kein offizielles Testspiel war, sondern ein Vergleich unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Spiel fand kurz nach dem 1:1-Auftakt gegen den SC Wiedenbrück statt.
"Wir wissen schon, was da auf uns zu kommt. Die Kölner haben immer einen guten Nachwuchs gehabt und haben auch in diesem Jahr eine super Mannschaft beisammen. Aber wir schauen da wirklich nur auf uns. Wir sind selbstbewusst und gut drauf. Wir haben alle richtig Bock auf das Spiel und wollen die Punkte an der Hafenstraße behalten", betont Platzek, der natürlich gerne von Beginn an auflaufen würde. "Jeder will spielen - auch ich. Ich hätte auch gerne mehr Einsatzzeit. Aber ich mache da absolut keinen Stress. So ein Typ bin ich nicht und solche Typen haben wir in dieser Mannschaft auch nicht. Jeder hat einfach große Lust auf Erfolg und wir wissen, dass das nur gemeinsam geht", verrät er.
Platzek ergänzt: "Der Trainer spricht viel mit uns und kann jedem seine Situation bestens erläutern. Man nimmt ihm einfach ab, was er sagt. Und, was wichtig ist: Man fühlt sich immer als ein Teil der Mannschaft - ganz egal, ob man spielt, auf der Bank oder Tribüne sitzt." Bleibt abzuwarten, ob "Platzo" gegen Köln ran darf.
Mit Köln kommt eine Mannschaft ins Stadion Essen, die aktuell neben RWE und dem BVB II wohl das Team ist, das am besten in Form ist. Die von Mark Zimmermann geführten Kölner kassierten in den vergangenen vier Spielen kein Gegentor und gingen dreimal (1:0 gegen Wuppertal, 4:0 gegen Wegberg-Beeck, 2:0 gegen Lotte) - dazwischen 0:0 gegen Aachen - als Sieger vom Rasen. Bei 17 Spielen hat der Effzeh-Nachwuchs 30 Punkte auf dem Konto - nur acht Punkte weniger als RWE. Platzek und Co. werden gewarnt sein.