Wenn man den bisherigen Saisonverlauf von Rot-Weiss Essen betrachtet, sind viele positive Aspekte festzustellen. Der Regionalliga-Spitzenreiter hat die beste Defensive der Liga, spielt am häufigsten zu Null, und ist noch ohne Niederlage. Insgesamt hat RWE seit dem 1. Februar 2020 (0:2 gegen Rödinghausen) kein Pflichtspiel mehr verloren. Auffällig ist allerdings, dass die Essener Spätstarter sind. Die meisten Siege hat der Traditionsverein einer starken zweiten Hälfte zu verdanken. Vor dem 4:0-Sieg beim VfB Homberg war das Muster in den drei vorherigen Spielen gleich: Gegen den SV Rödinghausen, Bergisch Gladbach 09 und Borussia Mönchengladbach II stand es jeweils 0:0 zur Pause und alle Partien konnte RWE mit 2:0 gewinnen.
Frühe Führung spielte RWE in die Karten
In Homberg lief es anders. Bereits zur Pause führte der Regionalliga-Spitzenreiter mit 3:0 und konnte spätestens nach dem 4:0 von Simon Engelmann, kurz nach dem Pausentee, das Spiel souverän herunterspielen. RWE-Coach Christian Neidhart freute sich über die frühe Führung: „Ich glaube, dass es sonst auch ein heißes Ding gewesen wäre. Wenn es lange 0:0 steht, baut sich Homberg ganz anders auf und haut sich in die Zweikämpfe rein. Durch unsere Führung ist der Plan beim Gegner nicht aufgegangen.“
Der Plan von Neidhart ging perfekt auf
Die deutliche Halbzeit- Führung war auf dem Acker in Homberg wichtig. Je länger das Spiel lief, desto schlechter wurden die Platzverhältnisse. Mit Felix Weber, Felix Backszat und Marcel Platzek standen robuste und kopfballstarke Spieler in der Startelf. Technisch begabte Akteure wie Amara Condé, Cedric Harenbrock, Kevin Grund und Isaiah Young fanden sich dagegen auf der Reservebank wieder.
Laut Neidhart sind diese Personalentscheidungen allerdings nicht kurzfristig gefallen: „Das Thema hatten wir in der gesamten Woche. Von der Idee mussten wir die Mannschaft schon überzeugen. Wir haben bislang fußballerisch vieles gut gelöst. Unsere Devise war aber, dass wir einfach spielen. Spätestens als die Jungs den Platz gesehen haben, waren alle davon überzeugt, dass es die richtige Marschroute ist. In solchen Spielen geht es nur um Mentalität, Zweikampfhärte und gute Positionierung“, erklärte der 52-Jährige.
[spm_gallery]{"gallery_id":"9227","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"11"}[/spm_gallery]