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"Wir müssen alle geduldig sein"
So sind die Reaktionen auf die Unterbrechung am Niederrhein

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Im Jahr 2020 wird der Ball bei den Amateuren in Nordrhein-Westfalen nicht mehr rollen. Nachdem am Mittwoch der Fußball- und Leichtathletikverband die vorzeitige Winterpause beschloss, zogen die Verantwortlichen vom Fußballverband Niederrhein nach. Wir sprachen mit Vereinsvertretern.

[article=505816]Am Donnerstagabend wurde es offiziell[/article]: Was der westfälische Verband FLVW [article=505695]bereits am Mittwoch[/article] entschieden hatte, vollzog auch der niederrheinische Verband FVN: Die Winterpause wird vorgezogen und im Jahr 2020 kein Fußball mehr gespielt.

RevierSport hat einige Reaktionen von der Ober- bis zur Kreisliga eingefangen und Vereinsvertretern die Frage gestellt, ob sie denn diese Entscheidung des Verbandes nachvollziehen können.

Marcus John, Trainer der SSVg Velbert:

"Für mich ist das keine große Überraschung. Es war ja klar, dass es auch am Niederrhein durchgezogen wird, nachdem Westfalen vorgelegt hat. Es gibt in dieser Zeit wichtigere Dinge als Fußball. Deshalb ergibt es meiner Meinung auch Sinn, dass man das so macht."

Mario Salogga, Sportlicher Leiter des FC Kray:

"Für mich kommt es nicht überraschend. Es hat sich im Vergleich zu November auch nichts geändert. Ich glaube jedoch nicht, dass wir im Januar spielen werden. Die Infektionszahlen bleiben leider konstant hoch. Der Fußball muss sich hier anpassen. Es ist nicht einfach, etwas zu planen, aber so sind die Zeiten. Es wird sich noch eine Weile hinziehen, bis wir wieder spielen können. Wir nehmen die Situation so an und hoffen, dass alle Menschen so unbeschadet wie nur möglich die Pandemie überstehen."

Stephan Engels, Manager des 1. FC Bocholt:

"Im Endeffekt fällt durch die vorgeschriebenen zwei Wochen Vorlaufzeit bis man wieder spielen darf ja nur ein Spieltag aus, ehe es in die kurze Winterpause gegangen wäre. Daher ist es um den Trainingsbetrieb natürlich sehr schade. Allerdings gibt man der aktuellen Situation noch mehr Zeit sich zu stabilisieren, was ja nur vernünftig ist."

Issam Said, Trainer des VfB Frohnhausen:

"Es ist schwer sich hierzu zu äußern. Egal, ob man sich aufregt oder die Situation akzeptiert. Es ändert sich nichts: Wir können einfach kein Fußball mehr spielen. Da müssen wir jetzt alle gemeinsam durch. Es war aber klar, dass dieses Jahr nichts mehr gehen wird. Jetzt haben wir zumindest Gewissheit. Wir schicken die Jungs jetzt bis Ende Dezember in die Pause. Ich werde auch keine Laufpläne oder dergleichen verteilen. Wir schalten jetzt einfach mal alle ein paar Wochen ab. Ich habe da jetzt auch keine Lust mehr immer draufzuschauen, was die Spieler so machen. Ich brauche auch die Pause. Anfang Januar werde ich mir Gedanken machen, wie es weitergeht und einen Trainingsplan zusammenstellen. Die Situation ist einfach beschissen. Das muss man so in aller Deutlichkeit sagen. Aber wir sitzen alle in einem Boot und müssen die schwere Zeit ohne Sport, Fußball gemeinsam überstehen."

Marco Guglielmi, Sportlicher Leiter von Blau-Weiß Mintard:

"Es ist die richtige Entscheidung. Es wäre falsch gewesen, die Spieler/Spielerinnen ohne eine ausreichende Vorbereitung direkt im Dezember wieder in den Wettbewerb zu schicken. Ich hoffe allerdings, dass man schnellstmöglich wieder auf die Anlagen kann, um Sport in irgendeinem Maße zu betreiben und wenn es nur die Jugend-/Kindermannschaften sind, die wieder auf den Platz dürfen."

Stefan Lorenz, Trainer von Blau-Gelb Überruhr:

"Es war abzusehen, dass das so kommen wird. Es ist mit Sicherheit eine vernünftige Entscheidung zu den aktuellen Geschehnissen und der Entwicklung rund um die Corona-Pandemie. Man kann darüber auch endlos diskutieren, ob es richtig oder falsch ist. Aber um die Kontakte zu reduzieren und damit das Virus zu verlangsamen, muss man die unpopuläre Entscheidung akzeptieren und hoffen, dass sich das Ganze wieder entspannt, damit wir im Januar hoffentlich wieder starten können."

Nemr Fakhro, Präsident von Al-Arz Libanon:

"Ich finde die vorzeitige Winterpause zwar sehr schade, aber völlig nachvollziehbar. Hier habe ich vollstes Verständnis für diese Entscheidung. Wir sind alle Amateure und Fußball ist nur unser Hobby. Dieses Hobby begleitet viele seit Jahrzehnten. Dass da etwas fehlt, ist ganz klar. Nun gibt es aber eine Pandemie, mit der nicht zu spaßen ist. Covid19 hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt. Nun zählt es Menschenleben zu retten. Alle Amateure müssen jetzt geduldig sein, auch wenn es sehr schwer fällt. Hoffentlich sehen wir nach der Pandemie alle Vereine wieder auf der Fußballkarte und keine sterbenden Klubs. Denn die Vereine haben Fixkosten, aber zur Zeit leider keine Einnahmen. Der Vergleich zwischen Amateur- und Profiklubs finde ich unpassend. Bei den Profis geht es um mehrere hunderte von Arbeitsplätzen. Hier finde ich es richtig, dass in den ersten drei Ligen und jetzt auch der Regionalliga West so lange es nur geht weiter gespielt wird. Jeder erhaltene Arbeitsplatz ist in dieser schwierigen Zeit ein Erfolg."

Slavko Franjic, Trainer des FSV Kettwig

"Wir sind natürlich alle heiß auf den Ball - keine Frage. Die Pause tut jedem Fußballer weh. Aber hier haben wir mit einer höheren Gewalt zu kämpfen. Das müssen wir akzeptieren, da kann keiner etwas machen. Wir hoffen natürlich, dass es Mitte, Ende Januar weitergeht. Die Vorlaufzeit finde ich gut. Jeder Verein sollte sich da vernünftig vorbereiten. Aber es gibt da natürlich auch einige Fragen: Wie geht es weiter? Mit den Nachholspielen, mit dem nächsten Spieltag, gibt es nur eine Hinrunde? Denn zu viele Spiele bis Mai oder Juni im Rhythmus von Englischen Wochen wären brutal. Mal schauen, welche Entscheidungen hier getroffen werden. Jetzt gilt es, sich an die Regeln zu halten und zu hoffen, dass die Infektionszahlen runter gehen."

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