Pavel Dotchev machte einen erleichterten Eindruck auf der Pressekonferenz in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena. Dabei stand der 55-Jährige in der Vorbereitung auf die Partie noch vor einem großen Rätsel, wie er nach Abpfiff zugab. „Der MSV war für mich eine Wundertüte, keiner wusste in welchem System sie auftreten. Aber wir konnten uns befreien“, lobte der Trainer den cleveren Auftritt seiner eingespielten Mannschaft beim 3:1-Sieg in Duisburg.
Dotchevs Matchplan ging voll auf, am Ende hätte sich der MSV über ein bis zwei Gegentore mehr auch nicht beschweren dürfen. „Die Körpersprache war viel besser als in den Spielen zuvor. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir noch Gas geben“, erkannte der Trainer. Ein kluger Schachzug gelang Dotchev mit der Personalie Timmy Thiele. Der Neuzugang aus Kaiserslautern stand erst zum vierten Mal in dieser Saison in der Startelf.
Dotchev: "Alle drei zusammen passen nicht"
Bei den Zebras zeigte der 29-Jährige seine bisher stärkste Leistung im Trikot der Viktoria, die er durch sein wichtiges Kopfballtor zum 1:1 und den herausgeholten Elfmeter bestätigte. Auch Marcel Risse, der vom 1. FC an den Höhenberg wechselte, erzielte in seinem ersten Spiel über die volle Distanz seinen Premierentreffer in Liga drei.
Neben Thiele und Risse zählt Pavel Dotchev auch Albert Bunjaku zu den „Hochkarätern“, die ständig die Laufwege in die Tiefe suchen. Der 55-Jährige hat in der Offensive von Woche zu Woche die Qual der Wahl. „Alle drei zusammen passen auch nicht. Einer muss immer weichen. Sie werden immer wieder konkurrieren. Das ist ein Luxusproblem für mich“, sagte der Trainer. Thieles Schnelligkeit und Bunjakus Ballsicherheit schätzt der Bulgare ungemein. „Sie haben sich gut ergänzt und unter Beweis gestellt, wie wertvoll sie sind.“
Zwar hat auch Marcel Risse den Kapitän Mike Wunderlich eindrucksvoll vertreten. Der 34-jährige Sohn von Sportdirektor Franz Wunderlich verpasste das Westduell am Montag wegen eines kleineren Muskelfaserrisses. „Er ist unantastbar. Als Kapitän und Führungsspieler ist er gesetzt“, stellte Dotchev klar. Wer auch aus dem hervorstechenden Kölner Offensivquartett im Spitzenspiel gegen den Tabellenführer am Freitagabend auf dem Platz steht - in Topform befinden sich alle vier allemal. Mit einem Heimsieg könnten die Höhenberger mit dem FCS gleichziehen. "Von daher war es wichtig, hier zu bestehen", sagte Dotchev nach dem Auswärtsdreier beim MSV Duisburg.