Zehn Spiele hat die U23-Mannschaft des Bundesligisten Borussia Dortmund in der Regionalliga West absolviert. Mit einer Ausbeute von 26 Punkten liegt der BVB II im Titelrennen nur knapp hinter Rot-Weiss Essen. Die Essener haben zwar zwei Zähler mehr als die Dortmunder auf dem Konto, aber auch zwei Spiele mehr absolviert als der BVB II.
Dementsprechend positiv fällt das Zwischenfazit des Kapitäns nach dem ersten Saisonviertel aus. "Ich glaube, dass wir vor der Saison unter dieser Punkteausbeute blind unterschrieben hätten. Klar: man kann jetzt noch weiter gehen und sagen, dass wir eigentlich auch die Spiele gegen Bonn und Essen hätten gewinnen müssen. Aber wir wollen auch die Kirche im Dorf lassen. Wir haben eine sehr gut funktionierende Truppe beisammen und das macht einfach Spaß. Die Ergebnisse sind die Bestätigung der guten Arbeit", bilanziert Steffen Tigges.
Der Kapitän der Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen hat bereits sechs Tore in dieser Serie zum Erfolg beigetragen und zeigt sich mit seiner Ausbeute durchaus einverstanden. "Es hätten ein paar Buden mehr sein können. Aber ich bewerte mich nicht nur nach der Torstatistik. Ich habe auch andere Aufgaben auf dem Rasen, wie zum Beispiel die Räume für meine Mitspieler zu schaffen. Das hat bisher ganz gut geklappt", sagt der 22-jährige Tigges.
Tigges betont: "Die Ergebnisse sind das, was zählt"
Der BVB-Nachwuchs ähnelt in dieser Spielzeit nicht gerade einer typischen U23-Mannschaft, die sich normalerweise auch gerne etwas verspielt zeigt und es vielleicht zu schön machen will. Nein! Das Maaßen-Team ist unheimlich effektiv und geht auch sehr robust zu Werke. "Wir heben uns von den U23-Mannschaften der letzten Jahre ab. Die Kampfkraft ist jetzt eine andere. Wir arbeiten defensiv als Mannschaft sehr, sehr gut. Es ist sehr schwer, gegen uns Tore zu schießen. Die Arbeit gegen den Ball ist auch stark", betont Tigges.
Es gibt durchaus Stimmen von Experten, die besagen, dass der BVB in den Top-Spielen gegen Essen (1:1), Fortuna Köln (2:1) oder Preußen Münster (2:0) nicht gerade die bessere Mannschaft war, aber die effektivere. Damit kann Tigges durchaus leben. "Am Ende des Tages sind es die Ergebnisse, die zählen. Wir versuchen aber auch Fußball zu spielen. Insgesamt treten wir schon wie eine Spitzenmannschaft auf", sagt er.
Eine Spitzenmannschaft, die aufsteigen kann? Da will sich Tigges nicht aus der Reserve locken lassen. Tigges: "Es sind noch so viele Spiele zu spielen. Wir haben noch 30 Partien vor der Brust. Da macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, jetzt hier verbal in den Angriffsmodus zu schalten. Zum Jahresende wird die Tabelle aussagekräftiger sein."
Keine Gedanken über die Zukunft
Am Saisonende läuft der Vertrag des 1,93 Meter großen Angreifers, der insgesamt auf 15 Tore in 35 Einsätzen für Dortmund kommt, aus. [article=495991]Schon im Sommer stand er auf der Wunschliste diverser Zweitligisten.[/article] Doch Tigges blieb in Dortmund. "Ja, es gab Interesse und auch Gespräche mit höherklassigen Klubs. Aber Enrico Maaßen und Ingo Preuß haben mir schnell klar gemacht, dass sie auf mich setzen. Zudem wurde ich noch Kapitän. Das ist auch eine gute Sache für meine Entwicklung. Ich bin gerne geblieben."
Und nach der Saison? Tigges antwortet: "Das weiß ich nicht. Das ist noch zu früh und alles weit weg. Klar ist aber auch, dass ich ein Realist bin und es beim BVB sicherlich schwer wird. In wenigen Tagen wird auch Youssoufa Moukouko oben spielen dürfen. Der Angriff ist bei den Profis super stark besetzt. Aber auch ich habe Träume. Ich will einfach nur Leistung bringen und abwarten, was kommt."