Die Fan-Ansage nach dem Union-Spiel
Lizenzspielerchef Sascha Riether überraschte mit einer Aussage, als er dem Sender Sport 1 über das Treffen der Mannschaft mit den Schalker Ultras sagte: „Das war eher motivierend. Es gab eine Aussprache. Die Fans haben uns für das Derby heiß gemacht.“ Verwunderlich war die positive Einschätzung vor allem deshalb, weil es im emotionalen Austausch auch eine verhüllte Drohung gegeben haben soll. „Wenn ihr euch nicht mindestens so präsentiert wie heute, dann sehen wir uns wieder. Dann wird es aber nicht so friedlich. Ist das angekommen?“, soll eine Person zur Mannschaft gesagt haben.
Während sich vor allem in Sozialen Netzwerken über die Wortwahl und die Drohung an sich mokiert wurde, bleibt die Frage offen: Warum sollte diese harte Ansage die Schalker nicht tatsächlich motivieren? Freilich: Das Stilmittel ist mehr als fragwürdig. Doch womöglich können es die Profis einordnen - und am Samstag in Energie umwandeln.
Der Druck lastet auf Dortmund
Der BVB hat sich in der Spitzengruppe eingenistet - wer würde da einen Erfolg der bislang sieglosen Schalker erwarten? Mit dieser Freiheit lässt sich im Derby ganz anders klotzen als mit der Last, unbedingt gewinnen zu müssen.
Der Gedanke an das 4:2 in Dortmund
Ja, es gab das oft zitierte Jahrhundert-Derby. Doch ebenso wichtig - vor allem für das kommende Aufeinandertreffen - ist der Gedanke an den 4:2-Sieg in der Saison 2018/19. Angetrieben vom überragenden Daniel Caligiuri (heute FC Augsburg) bezwangen die Königsblauen den BVB, der drauf und dran war, Deutscher Meister zu werden. Schalke hatte zuvor eine klägliche Serie von sieglosen Partien hingeblättert und im Derby auf den Überraschungsfaktor gesetzt. Das gelang und stellte die Borussen vor immense Probleme. Warum nicht auch in dieser Saison?
Trainer Manuel Baum
Nach außen besticht Schalkes neuer Coach insbesondere durch sachliche Aussagen, Zurückhaltung und ruhige Kommunikation. Dieses bekannte Bild ließe sich glatt in ein Täuschungsmanöver verarbeiten. Denn der 41-Jährige wirkt auf den ersten Blick nicht wie der geborene Motivator. Doch wer weiß, ob der Landshuter nicht auch anders kann? Emotionen hat er in seiner Trainer-Karriere schon häufiger gezeigt - und positive könnte sein Team vor dem Revier-Gipfel in jedem Fall gut gebrauchen.