Joachim Löw hat die jüngste Kritik an seiner Personalauswahl und den Vorwurf der Arroganz zurückgewiesen. „Natürlich bin ich reflektiert“, betonte der Bundestrainer vor dem Nations-League-Spiel in Kiew gegen die Ukraine in der ARD: „Nach jedem Spiel, nach jedem Training frage ich mich: Was hätten wir besser machen können, wo können wir den Hebel ansetzen?“
Er „akzeptiere“ die Kritik, betonte Löw, „aber ich habe meine Gründe und weiß, was ich tue.“ Er gehe seinen Weg „aus Überzeugung“, ergänzte Löw, „ich sehe das große Ganze - nicht immer nur ein einziges Spiel oder Ergebnis in einem Testspiel.“
Unter anderem Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und der frühere Bundestrainer Berti Vogts hatten moniert, dass Löw im Länderspiel gegen die Türkei (3:3) eine B-Elf aufgeboten hatte. Löw begründete dies mit der hohen Belastung für seine Topstars um die Münchner Triple-Sieger.
Als er am Freitag auf die Kritik angesprochen wurde, sagte Löw, diese sei ihm „völlig egal“. Dies wurde ihm vielfach als Arroganz ausgelegt. Dass Matthäus aktuell anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des WM-Triumphs von 1990 mit seinen Weltmeister-Kollegen in der Toskana feiere, sei „vielleicht ganz gut für mich“, witzelte Löw am Samstag: „Da kann er die Kritik nicht äußern.“