Druck verspürt Stefan Krämer noch keinen. Nachdem der KFC Uerdingen beim 0:2 gegen den SV Meppen auch das zweite Saisonspiel verlor, steht der Verein auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag (13 Uhr) geht es zu Hansa Rostock - eine schwierige Aufgabe. "Es ist nie schön, wenn du zweimal hintereinander verlierst. Das stellst du dir anders vor. Dass wir zweimal verloren haben, heißt aber nicht, dass wir das dritte Spiel nicht gewinnen können", machte der 53-Jährige nach dem Spiel gegen Meppen deutlich.
Doch die Ergebnisse beim KFC Uerdingen bleiben nicht erst seit dieser frisch gestarteten Saison aus. Die Krefelder befinden sich in einer nun schon monatelang andauernden Negativspirale. Unmittelbar vor der Corona-Pause hatte Krämer seine zweite Amtszeit beim KFC als Nachfolger des Duos Daniel Steuernagel/Stefan Reisinger angetreten. Als die 3. Liga Ende Mai ihren Spielbetrieb wieder aufnahm, glückte das Comeback: Bei Waldhof Mannheim siegte Uerdingen 2:1.
Bilanz von Vorgänger Steuernagel wesentlich besser
Doch es sollte bis heute der letzte Pflichtspielsieg der Krefelder bleiben. Saisonübergreifend ist der Verein nun bereits seit zwölf Spielen sieglos, kassierte sechs Unentschieden und sechs Niederlagen. Dabei schoss Uerdingen nur sieben Tore, in keiner Partie gelang mehr als ein Treffer. [article=498451]Krämer hatte nicht zuletzt nach dem Meppen-Spiel seine Offensive vehement kritisiert[/article].
In der vergangenen Saison fiel die Schwächephase am Ende nicht mehr ins Gewicht, da der KFC einen ausreichenden Vorsprung hatte. Der Verein beendete die Spielzeit auf dem 13. Platz, vier Punkte vor Absteiger Chemnitzer FC. Doch in dieser Saison haben die Krefelder eben keinen Puffer. Im Schnitt holte Krämer bislang lediglich 0,69 Punkte pro Partie - das ist die Bilanz eines Absteigers. Zum Vergleich: Vorgänger Steuernagel holte in 16 Spielen 1,63 Punkte im Schnitt.
Sensationelle Bilanz in Krämers erster Amtszeit
Dass KFC-Boss Mikhail Ponomarev nicht zögert, auf der Trainerposition Wechsel vorzunehmen, hat er in der Vergangenheit regelmäßig gezeigt. "Mit Stefan Krämer haben wir den größten Erfolg unserer jüngeren Vereinsgeschichte eingefahren", begründete er im März diesen Jahres die Rückkehr Krämers. Seine Meriten um den Verein hat Ponomarev also mitnichten vergessen - das hinderte ihn aber auch nicht daran, den Trainer einst trotz guter Ergebnisse zu entlassen.
Krämer hatte nämlich zwischen März 2018 und Januar 2019 bewiesen, dass er es besser kann. In der Zeit fuhr der gebürtige Mainzer in 39 Spielen sensationelle 2,28 Zähler pro Spiel ein. Auch wenn dort die Regionalliga-Saison dabei war, ist das ein famoser Wert - der nach einem halben Jahr in der 3. Liga dennoch zur Entlassung führte.