Die Fußballvereine dürfen wieder Zuschauer in die Stadien lassen. Knapp 20 Prozent der Kapazität darf aktuell ausgelastet werden. Der VfL Bochum startet am Montag gegen den FC St. Pauli in die Saison. Knapp 5000 Fans dürfen dann dabei sein.
In der gesamten letzten Spielzeit hat der VfL etwa 8000 Dauerkarten verkauft. Einige erst in der Rückserie. Klar ist: Wollen diese Dauerkartenbesitzer alle eine Karte haben, wird es unmöglich, alle zu bedienen. Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig geht das Thema gelassen an, er betont, dass es wichtig sei, die Ruhe zu bewahren und Erfahrungen zu sammeln. "Für das erste Spiel haben die Dauerkartenbesitzer der letzen Saison ein Vorzugsrecht. Das schauen wir von Spiel zu Spiel neu an, um auch weitere Kreise mit einzubeziehen, zum Beispiel die Mitglieder. Wir wollen aus dem ersten Bestellvorgang Erfahrungen sammeln. Die treusten Fans sollen zuerst drankommen, alles weitere wird die Nachfrage und die pandemische Lage bestimmen."
Der Schweizer ergänzt. "Wer zuerst kommt, der bekommt zuerst eine Karte. Ob das dann weiterentwickelt wird zu einer Lotterie, das steht noch nicht fest. Wir werden die Nachfrage abwarten, rechnerisch können wir nicht alle bedienen. Wir haben zudem den Sonderfall, dass unter diesen Dauerkartenbesitzern der letzten Saison auch Hospitality-Kunden sind, die teils oder ganz bedient werden können, weil die beiden VIP-Bereiche geöffnet sind. Hier können wir die Nachfrage alle Bestandskunden befriedigen."
Wobei Kaenzig nicht glaubt, dass alle potentiellen Käufer auch ein Ticket erwerben wollen. Schließlich ist die Lage eine andere als vor Corona, wie er berichtet: "Wir wissen nicht, wie groß die Nachfrage sein wird. Wir verweisen auf Spiele aus dem DFB-Pokal, wo nicht alle Jahreskarten abgerufen wurden. Deswegen müssen wir jetzt Erfahrungen sammeln. Wir tun gut daran, geerdet an die Sache ranzugehen und uns nicht euphorisch auszumalen, dass die Server zusammenbrechen und wir deutlich mehr Anfragen haben als am Ende reinkönnen. Es ist ein etwas anderes Stadionerlebnis als das, was wir kannten. Es gibt Auflagen, das ist eventuell nicht jedermanns Sache. Es gibt auch die aktive Fanszene, die sich positioniert hat, dass diese Art von Fußball nichts für sie ist." gp / cb