Zum einen verwies der SPD-Politiker am Dienstag auf fehlende Kapazitäten, um die angedachten Corona-Tests für die Zuschauer im Vorfeld umzusetzen.
„Denn das muss man zu Ende denken. Wenn wir anfangen würden mit Union und würden sagen, mach es ab morgen, sind es ab morgen 36 Bundesligaclubs der 1. und 2. Liga mindestens, die das auch haben wollen“, sagte Müller. „Es sind Kulturgroßveranstaltungen, es sind Konzerte, es sind Messen, die sagen, wir wollen dieses System auch anwenden. Das heißt, ich brauche über Nacht praktisch deutschlandweit ganz andere Kapazitäten. Und das sehe ich nicht, dass wir die haben.“
Zum zweiten könne derzeit kein Wissenschaftler zusichern, das man 24 bis 48 Stunden nach einem Testergebnis tatsächlich negativ ist und keinen anderen Menschen mit dem Coronavirus anstecken kann. „Aber solange wir nicht die Sicherheit haben, glaube ich, wird dieses System so zumindest, wie Union es uns vorgestellt hat, noch nicht eins zu eins umzusetzen sein.“
Mit seinem Konzept - keine Abstandsregeln und Masken, dafür präventive Corona-Tests und die Erlaubnis zum ausgelassenen Jubeln - kämpfen die Eisernen in Zeiten der Pandemie für die Rückkehr der Fans ins Stadion An der Alten Försterei. Der Verein beantragte beim zuständigen Gesundheitsamt Treptow-Köpenick die Austragung eines Testspiels am 5. September vor bis zu 3000 Besuchern.
„Ich finde das wirklich spannend und toll, was die sich überlegt haben für das ganze Ticketsystem“, sagte Müller dazu. „Sie haben wirklich eine gute Idee, wie man mit mehreren Sicherheitsstufen darstellen kann, dass wirklich derjenige, der das Ticket kauft und den Test macht und das in Übereinstimmung bringt, dann auch ins Stadion kommt.“ Aber er sehe eben auch die erwähnten Hürden. dpa