„Der deutsche Fußball sollte zumindest diskutieren, Bedingungen und klare Regeln für Investoren festzulegen, bevor die EU-Kommission vollendete Tatsachen schafft“, sagte Grindel der „Bild am Sonntag“. Er betonte: „Für die Vereine, die am ehesten Bayern und Dortmund gefährlich werden können, wirken die 50+1-Regeln ohnehin nicht: siehe Leipzig oder Leverkusen. Insofern kommt man um die Debatte nicht herum, ob es nicht geboten ist, Vereinen, die in diese Phalanx einbrechen wollen, die Einbeziehung von Investoren zu erleichtern.“
Er habe aber Zweifel, ob es in der Deutschen Fußball Liga die Bereitschaft gebe, Mehrheitsbeteiligungen zuzulassen, die in der Bundesliga durch die 50+1-Regel untersagt sind. „Es bleibt ein juristisches Risiko, in einem europäischen Binnenmarkt Investitionszäune um den Wirtschaftsstandort Bundesliga zu ziehen“, sagte Grindel.
Der ehemalige DFB-Chef sieht die Gefahr, dass „die Versuche, für mehr Wettbewerbsbalance in der Bundesliga zu sorgen, am Ende nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Top-Clubs auf europäischer Ebene schwächen, aber nicht zu mehr Spannung in der Meisterschaft führen“. Selbst eine Gleichverteilung der TV-Gelder werde keinen entscheidenden Effekt erzielen.
„Der FC Bayern macht einen Umsatz von 750 Millionen Euro, Borussia Dortmund von 500 Millionen und RB Leipzig von 300 Millionen. Die Unterschiede sind also allein unter den ersten drei Vereinen schon immens. Die anderen 15 Vereine haben einen durchschnittlichen Haushalt von 130 Millionen“, erklärte der 58-Jährige. dpa