Thomas Kempe startete seine Profikarriere beim MSV Duisburg und bestritt zwischen 1979 und 1982 insgesamt 88 Spiele (13 Tore) in der 1. Bundesliga. Mit dem Klub feierte der Ex-Profi Siege gegen Schalke 04, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach. Heute unterstützt der 60-Jährige vor allem seinen jüngsten Sohn, der in der U16 des MSV Duisburg spielt. Mit RevierSport sprach Thomas Kempe über den verpassten Aufstieg des MSV und die Zukunft des Vereins.
Thomas Kempe, der MSV Duisburg hat den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst. Wie haben Sie den Saison-Endspurt wahrgenommen? Die letzten Spiele verliefen komisch. Es hat die nötige Konzentration gefehlt. Sonst sind Ausrutscher, wie das 1:1 gegen den Tabellenletzten Carl Zeiss Jena nicht zu erklären. Der Gegner wurde unterschätzt. Dazu hat der MSV leider in den Schlussminuten viele Punkte verschenkt. Das Unentschieden im letzten Auswärtsspiel bei der Reserve-Mannschaft von Bayern München war unnötig. Bei einer Führung kurz vor Schluss müssen die Spieler das Tor mit aller Macht verteidigen. So war das Ergebnis sehr frustrierend.
Neben der sportlichen Misere, wurden auch die finanziellen Probleme des Vereins öffentlich. Hat das die Spieler verunsichert? Die Unruhe im Verein war auf keinen Fall förderlich. Trotzdem muss man klar sagen, dass nicht nur der MSV Duisburg finanzielle Schwierigkeiten hat. Auch andere Vereine haben große Probleme. Ich denke, dass vor allem die Fans extrem gefehlt haben. Es konnte keine Atmosphäre aufkommen. Die Stimmung in den Stadien war kalt.
Wie sehen Sie die Zukunft des Vereins? Haben Sie Hoffnung, dass es wieder aufwärts geht?
Es geht immer weiter. Ich hoffe, dass der MSV eine schlagkräftige Truppe zusammenstellt und in der nächsten Saison aufsteigt. Torsten Lieberknecht ist ein guter Trainer. Ihn sollte der Verein halten. Meiner Meinung nach sollte Duisburg vermehrt auf die eigene Jugend setzen. Es schafft kaum ein Nachwuchsspieler den Sprung in den Profikader. Lukas Daschner war eine Ausnahme. Man sollte das Augenmerk auf die eigenen Talente legen und sie langsam heranführen, aber nicht verheizen. Dafür ist ein Nachwuchsleistungszentrum da.
Die Nachricht vom Dienstag dürfte Kempe deshalb positiv aufgenommen haben. [article=491120]Da verkündete der MSV,[/article] dass er die Verträge mit den beiden Nachwuchskräften Cem Sabanci und Darius Ghindovean verlängert.