Zerknirscht und bedröppelt kehrten die Spieler des MSV Duisburg am Mittwochabend in die Heimat zurück. Ausgerechnet am vorletzten Spieltag hatte der Fußball-Drittligist die Chance verspielt, die für den Klub enorm wichtige Rückkehr in die 2. Bundesliga zum Saison-Kehraus in der eigenen Hand zu haben. Doch in der Nachspielzeit erzielte Leon Dajaku den 2:2-Ausgleich für den FC Bayern München II. Was in der Folge passierte, brachte Trainer Torsten Lieberknecht aber noch mehr auf die Palme.
Während die Mannschaft kurz nach Spielende im Flieger saß und so den schnellsten und bequemsten Weg nach Hause antreten konnte, mussten Moritz Stoppelkamp und Max Jansen im Stadion an der Grünwalder Straße bleiben: Dopingprobe. Für die beiden Mittelfeldspieler ging es im Mannschaftsbus zurück. Sie kamen um 7 Uhr am Donnerstagmorgen in Duisburg an. Um 11 Uhr standen sie bereits wieder auf dem Platz.
Der Coach verbat sich selbst den Mund: „Ich muss mich im Zaum halten“, so der 46-Jährige, der die Erholung der beiden Akteure massiv gestört sah. Es sei ihm zwar bewusst, dass es Dopingproben gebe. „Aber wir wollten den Jungs eigentlich die regenerative Unterstützung anbieten.“ Stoppelkamp und Jansen hätten sich auf der langen Busfahrt nicht ausruhen können: „Die beiden haben gar nicht geschlafen“, schimpfte Lieberknecht.
MSV-Trainer Lieberknecht: "Ich muss mich im Zaum halten"
Das Kuriose: Seit dem Re-Start der 3. Liga hatte es bislang keinen Dopingtest bei den Zebras gegeben. Dass dieser ausgerechnet an einem Abendspiel mit anschließendem Rückflug angeordnet worden war, störte Lieberknecht immens: „Ich glaube - ohne mich festzulegen -, dass es das einzige Spiel war, bei dem eine Dopingkontrolle gemacht wurde.“
Stoppelkamp und Jansen waren ausgelost worden, die beiden MSV-Profis um die wichtige Regeneration vor dem Showdown gegen die Spvgg Unterhaching am Samstag (14 Uhr) gebracht. Lieberknecht abschließend dazu: „Das gehört wahrscheinlich zu den Hindernissen, die man uns stellt.“ Dann fing er sich vorsichtshalber wieder ein, schließlich ist die Konstellation an der Tabellenspitze brisant: Neben Hansa Rostock ist Duisburg ist der einzige nichtbayrische Klub, der noch eine Chance auf den Aufstieg hat. Also noch einmal: „Ich muss mich im Zaum halten.“
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