Torsten Lieberknecht ist eigentlich dafür bekannt, von der ersten bis zur letzten Minute emotional an der Seitenlinie mitzugehen. Am Dienstagabend saß der 46-Jährige für einige Zeit völlig still auf seinem Trainerstuhl. Ähnlich negativ war auch die Körpersprache von Torhüter Leo Weinkauf, der mit seinem zweiten Patzer innerhalb von sechs Tagen den nächsten herben Punktverlust im Aufstiegsrennen verschuldete.
Das 0:0 im Spitzenspiel gegen Hansa Rostock vom vergangenen Samstag werteten Spieler und Trainer aufgrund der Vielzahl an Verletzten noch als Erfolg, am Dienstag wurde die Kritik schon etwas lauter. Die Leistung in der Nachbarstadt war wenig aufstiegsreif. Einer der Gründe für das vierte sieglose Spiel in Folge war der erneute Ausfall von Kapitän Moritz Stoppelkamp. Der 33-Jährige fehlt dem Duisburger Spiel an allen Ecken und Enden. Neben seiner Torgefahr ist der erfahrene Mittelfeldmann allen voran als Antreiber der Dreh- und Angelpunkt im Gefüge der vor der Saison völlig neu zusammengestellten Duisburger Mannschaft.
Keine Zeit zum Spekulieren
Fünf Spiele verpasste Duisburgs Nummer zehn in dieser Saison. Nur eines davon konnten die Zebras gewinnen. Ohne ihren Kapitän sind die Meidericher bis auf Platz vier abgerutscht. Sollte der FC Ingolstadt sein Heimspiel gegen Waldhof Mannheim gewinnen, wäre die Lieberknecht-Elf sogar nur noch Fünfter und hätte den direkten Aufstieg drei Spieltage vor Schluss nicht mehr in der eigenen Hand.
[spm_gallery]{"gallery_id":"8889","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"10"}[/spm_gallery] Auf solche Rechenspiele will sich der Trainer allerdings (noch) nicht einlassen. „Ich bin jetzt gerade in einer ganz anderen Gemütslage, um darüber zu sprechen, was ist, wenn…“, sagte Lieberknecht im Gespräch mit Magenta Sport. Feststeht, die Schwächephase des MSV hält weiter an. Anders als zuvor nutzt die Konkurrenz die Patzer der personell weiterhin stark angeschlagenen Duisburger zunehmend aus. „Der Druck wächst auf jeden Fall. Wir müssen aufsteigen", wurde Leroy-Jacques Mickels deutlich.
Seit dem Re-Start gab es nur zwei Siege. Der nächste Gegner ist der Hallesche FC, der seit dem Trainerwechsel von Ismail Atalan zu Florian Schnorrenberg wieder zunehmend in Fahrt kommt. Um im Saisonendspurt nicht alles zu verspielen, zählen am Samstagnachmittag nur die drei Punkte.
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