Mächtig niedergeschlagen trat Torsten Lieberknecht nach der verdienten 0:1-Niederlage beim FC Viktoria Köln vor das Mikrofon. Es war der wohl schwächste Duisburger Auftritt seit dem Re-Start. Die Zebras fanden offensiv kaum statt und leisteten sich hinten erneut einen katastrophalen Fehler. Die entscheidende Szene ereignete sich kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit. Leo Weinkauf wollte das Spiel eröffnen. Statt den Ball sicher zu Marvin Compper zu spielen, landete der Pass von Duisburgs Nummer eins genau in den Füßen von Kölns Topscorer Albert Bunjaku, der sich bedankte und den spielentscheidenden Treffer zum 1:0-Endstand markierte.
„Es ist wichtig ihn jetzt kurz in Ruhe zu lassen“, antwortete Lieberknecht auf die Frage, wie er seinen verunsicherten Keeper diesmal aufbauen wird. „Das sind natürlich Momente, die ein Spiel entscheiden und die sehr weh tun. Aber wir werden nicht den Stab über Leo brechen.“ Nach dem Patzer beim KFC Uerdingen nahm der 46-Jährige seine Nummer eins noch etwas mehr in Schutz, nun gilt es ihn erneut aufzurichten. Das wird nicht leicht, weiß auch Lieberknecht.
Lieberknecht: "Das Spiel sitzt mir extrem im Rückenmark"
„Es war ein schwerer Tag für ihn und für uns alle, mit dem wir jetzt umgehen müssen“, so der Trainer. Von Beginn an taten sich die Zebras im Sportpark Höhenberg überraschend schwer. Nicht der Favorit von der Wedau, sondern der Underdog aus der Domstadt dominierte das Flutlichtspiel des 35. Spieltag. „Wir haben bis zur 35. Minute nicht ins Spiel gefunden und uns von der Emotionalität anstecken lassen. Von der ganzen Struktur war es überhaupt nicht unser Spiel“, monierte Lieberknecht, der sich am Mikrofon von Magenta Sport noch niederschmetternder äußerte: „Das Spiel sitzt mir extrem im Rückenmark. Die Mannschaft, die auf dem Platz stand, muss definitiv in der Lage sein, ein besseres Spiel abzuliefern.“
Die Luft wird für die Zebras immer dünner. Nach der Pleite in Köln sind die Duisburger auf Platz vier abgerutscht. Und am Samstag kommt mit dem Halleschen FC eine Mannschaft nach Duisburg, die sich aktuell im Aufwind befindet. Keine leichten Tage also für Torsten Lieberknecht und seine Elf. Und das ausgerechnet im Endspurt der 3. Liga.