Als knallhartes Jury-Mitglied der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“ ist Joachim Llambi seit Jahren für seine kritischen Kommentare bekannt. Geht es um seinen Herzensverein, nimmt der glühende MSV-Anhänger ebenfalls selten ein Blatt vor den Mund. „Die Krise ist ja immer noch nicht weg. Gegen Chemnitz war es in der ersten Halbzeit wie schon gegen Jena und 1860 München ganz schön. Vielleicht sollte man beim DFB beantragen, dass der MSV nur die ersten 45 Minuten spielt. Das wäre einfacher“, beurteilt der 55-Jährige die aktuell schwierige Lage der Meidericher im RS-Gespräch.
Joachim Llambi kritisiert die Leistung von Marvin Compper
Nach nur drei Siegen aus den letzten zwölf Partien sind die Gründe für Llambi mehr als offensichtlich: „Das Problem liegt nicht in der Offensive, sondern ganz klar in der Abwehr. Natürlich muss man auch die vielen Verletzten berücksichtigen.“ Angesprochen auf den Defensivverbund, spielt der gebürtige Duisburger in erster Linie auf die Leistung von Marvin Compper an. Seit seinem Wechsel zum MSV plagt sich der 35-Jährige immer wieder mit Wadenproblemen herum. Die erhoffte Stabilität konnte der Ex-Nationalspieler dem Abwehrzentrum noch zu selten verleihen.
„Ich war von Anfang an kein Freund von ihm“, gesteht Llambi, der nur von der Leistung auf dem Platz ausgeht: „Er hält die Mannschaft zusammen und leitet gerade die jungen Spieler an. Aber er hat nicht mehr die Geschwindigkeit, die man in der 3. Liga braucht. Das hat man bei langen Pässen oft genug gesehen.“ Dafür läuft es in der Offensive umso besser. Mit 55 Treffern ist die Angriffsreihe von Torsten Lieberknecht die zweitbeste der 3. Liga. Kapitän Moritz Stoppelkamp war am Samstag nach über viermonatiger Durststrecke wieder erfolgreich. „Er ist nicht mehr der Spielgestalter, der er noch in der bärenstarken Hinrunde war. Ich hoffe, dass ihm das Tor jetzt guttut“, sagt Llambi.
Schlüsselspiele gegen Kaiserslautern und Würzburg
Die lange Flaute von Stoppelkamp könnte durchaus ein Indiz dafür sein, dass der MSV in der Hinrunde möglicherweise über seinen Verhältnissen gespielt hat, meint Edelfan Llambi. Aber: „Natürlich hat man auch glückliche Punkte geholt. Die anderen Mannschaften waren teilweise zu blöd.“ Die fehlende Konstanz ist derzeit sicherlich nicht nur bei den Zebras zu beobachten. Den bevorstehenden Traditionsgipfel beim 1. FC Kaiserslautern am Mittwoch (20.30 Uhr) sowie das darauffolgende Heimspiel gegen die Würzburger Kickers sieht Joachim Llambi deshalb ganz klar als Schlüsselspiele. „Wenn sie da erfolgreich sind, sieht es gut aus.“
Sofern es möglich ist, wünscht sich Joachim Llambi dann spätestens zur neuen Saison auch wieder im Stadion zu sein – im Optimalfall in der zweiten Liga. Sollte der Aufstieg noch verspielt werden, befürchtet der 55-Jährige das Schlimmste. „Es fehlen jetzt schon viele Einnahmen. Und die finanzielle Situation ist bekanntlich nicht die rosigste.“
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