Eins vorweg: Der 36-jährige Nelson Valdez spielt immer noch! Seit 2017 steht er beim paraguayischen Erstligisten Cerro Porteño in der Hauptstadt Asunción unter Vertrag. Zusammen mit dem Stadtrivalen Club Olimpia, bei dem übrigens mit 38 Jahren ein gewisser Roque Santa Cruz unter Vertrag steht, ist Cerro regelmäßig Titelfavorit, mischt aber auch international mit. In der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Gegenstück zur Champions League, drangen die Rot-Blauen in der vergangenen Spielzeit bis ins Viertelfinale vor, flogen dort nur knapp gegen den späteren Finalisten River Plate aus Argentinien raus. Nach einem 0:1 in Buenos Aires gab es ein 1:1 zu Hause. Valdez' Führungstor nach acht Minuten reichte nicht.
Den paraguayischen Meistertitel gewann Cerro zuletzt in Valdez' Premierenjahr - der Saison 2017. Da die paraguayische Liga, wie in vielen Ländern Lateinamerikas, in zwei separate halbjährige Wettbewerbe unterteilt ist, kann es in einem Jahr auch zwei Meister geben. Einer hieß in 2017 also Cerro Porteño, wodurch Valdez seine Trophäensammlung noch einmal erweitern konnte. Zuvor wurde er bereits Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit Werder Bremen (2003/04), Russischer Pokal- (2012) und Superpokalsieger (2013) mit Rubin Kasan, Griechischer Meister mit Olympiakos Piräus (2014) und MLS-Cup-Champion mit den Seattle Sounders (2015/16).
Double als größter Erfolg seiner Karriere
In seinem Trophäenschrank wäre also noch Platz für den ein oder anderen Titel in seinem Heimatland. Rückblickend dürfte jedoch die Double-Saison 2003/04 mit Werder Bremen die erfolgreichste Zeit seiner Karriere markieren. In der 1. Bundesliga kam er 21 Mal zum Einsatz, schoss dabei fünf Tore und gab drei Vorlagen. Übrigens: In der Folgesaison erzielte Nelson Valdez im Spiel gegen den FC Schalke 04 das späteste Bundesligator der Geschichte. Weil das Flutlicht im Weserstadion ausgefallen war, wurde das Spiel statt um 20:30 Uhr erst um 21:35 Uhr angepfiffen. Als Nelson Valdez in der 83. Minute zum goldenen 1:0 traf war es 23:13 Uhr, womit er sich womöglich einen Rekord für die Ewigkeit sicherte.
In Bremen stürmte er zunächst teils noch zusammen mit Ivan Klasnic, später kam er jedoch nicht mehr an dem Kroaten vorbei. So wechselte er im Sommer 2006 zu Borussia Dortmund, wo er vier Jahre lang blieb. Für den BVB absolvierte er 126 Spiele kam dabei auf 18 Tore und 20 Vorlagen.
Hatte er von 2001 bis 2010 nur drei Vereine, ging mit seinem Weggang von Borussia Dortmund seine Zeit als Wandervogel los. Nelson Valdez spielte in Spanien, Russland, Saudi Arabien und Griechenland, ehe er im Sommer 2014 noch einmal bei Bundesligist Eintracht Frankfurt unterschrieb. Dort hielt es ihn jedoch auch nur ein Jahr. Die Saison 2015/16 verbrachte er erfolgreich bei den Seattle Sounders in den USA, ehe es ihn 2017 zurück in die Heimat zu Cerro Porteño zog.
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