Das biblische Ausmaß der Reise, die sich die DJK Winfried Kray einfing, war einfach zu viel des Schlechten. Wir haben unser Herz wiederentdeckt für die ärmsten Säue, alleingelassensten Schlussmänner und untergegangensten Keeper. Kurz: die Top 5 bemitleidenswertesten Torhüter des Wochenendes ist zurück! "Back with a bang!"
1. DJK St. Winfried Kray II (Kreisliga C Essen Süd-Ost): DJK Winfried Kray II - SC Preußen Eiberg II 1:40
Der Name allein kommt zwar reichlich erzkatholisch daher. Der Nikloaus-Stiefel, den sich die Winfried-Reserve am Wochenende zusammengeschwurbelt hat, ist dafür aber umso exotischer geraten. Was wie ein Druckfehler anmutet, hat sich Augenzeugenberichten zufolge tatsächlich so zugetragen. 1:40 (in Worten: vierzig!, VIERZIG!!!) lautete das Resultat der Veranstaltung, die ursprünglich als eine Art Fußballspiel angedacht war. Genau alle 2:15 Minuten musste der Mann, dessen fußballerische Qualifikation der gegnerische Trainer als "irgendwie kein richtiger Torwart oder so" umriss, die Pille aus den Maschen friemeln, weil einer von diesen preussen-eiberg.de/zweite%202010%20komp.JPG Ausnahmekönnern wieder mal zu schnell war. Nun gut, als Tabellenschlusslicht und mit zwei Mann weniger kann das vielleicht mal... Obwohl? Nö! Wenn man nun allerdings sieht, dass Preußen Eiberg II bis dato 15 Treffer und 14 Punkte (Tabellenplatz zehn, Kreisliga C, erste Liga von unten) auf dem Konto hatte, dann... wissen wir es doch auch nicht mehr. Der Vereinspatron Winfried, a.k.a. Bonifacius, hat weiland übrigens als Märtyrer den Abflug gemacht. Insofern ist dieses Resultat vielleicht einfach als die ausdrucksgetanzte Katholiken-Variante der Mohammed-Karikatur zu verstehen.
2. SV Dorsten-Hardt III (Kreisliga C 1 Recklinghausen)
TuS 05 Sinsen III - SV Dorsten-Hardt III 18:0
Niveau-Limbo ist nicht nur Jugendwort des Jahres, sondern auch in der Top 5 quasi maßgebendes Prinzip. Da wir von oben runter zählen, heben wir die Limbo-Stange jetzt aber knapp über die Grasnarbe. Doch keine Sorge: wir bleiben auch auf auf dem zweiten Platz in der Ab-18-Abteilung, dort also, wo Mann sich am liebsten nur mit Motorradhelm bewegt oder sich gleich ganz in die Anonymität des Internets verdrückt. Und wo wir schon mal dort sind, können wir ja auch ganz ungeniert in der untersten Wortspiel-Schublade nesteln. Für Dorsten war in Sinsen Sense, dabei dorstet der immerhin Tabellenachte gar nicht mal so sehr nach einem Erfolgserlebnis, wie es dieses Debakel glauben macht. Sollte sich die "Dritte" aber an diese Minusleistung anknüpfen, drohen hardte Zeiten mit sinsflutartigen R(G)egen(tor)fällen. Jetzt ist aber Schluss, langsam geht's in den Rücken...
3. DJK Märkisch Hattingen II (Kreisliga B 3 Bochum)
TuS Heven III - DJK Märkisch Hattingen II 18:0
Absage! Genau die geht hier an fremden Lorbeerschmuck. Der Kollege Krumm hat das Thema Wortwitze mit Wittener Fußballvereinen bereits erschöpfend behandelt und die Untiefen der Denglischen Sprache ausgelotet. Also Ehre, wem Ehre gebührt, mehr geht einfach nicht: reviersport.de/78613---ll-3-wf-expertentipp-marc-saenger-trainer-tus-heven.html. Die Späße sollten an dieser Stelle ja sowieso auf Kosten der anderen gehen. Zumal Hevens Dritte als Tabellensiebter vor dem Spieltag nicht gerade das war, was die Bildzeitung mit Bumm-Bumm apostrophieren würde. Vielmehr lag's wohl am Gegner, der so ziemlich das Gegenteil darstellt. Also ruhig mal ganz grundsätzlich: was ist eigentlich das Gegenteil von Bumm-Bumm? Klitsch-Klatsch oder Ping-Peng? Kreative Vorschläge bitte direkt an kai.diekmann@taz.de oder f.magath@schalke0:... lassen wir das.
4. SG Werden 80 15:0 (Kreisliga B 1 Essen Süd-Ost)
FC Kettwig 08 - SG Werden 80 15:0
Was dem Spiegel die US-Behörden, ist dem RevierSport ja irgendwo die Kreisliga B 1 Essen Süd-Ost. Wo die anderen Wikileaks für sich arbeiten lassen, können wir in den Kreisleaks auch so interpretieren, was die Klubs in Wahrheit voneinander halten. Da muss sich die SG Werden (19)80 als angestammter Platzhirsch von einem Emporkömmling wie dem FC Kettwig (20)08 einfach mal das Wasser abgraben lassen. Beim 15:0-Sieg des Spitzenreiters gegen das Ligaschlusslicht gerierte sich die Abteilung Jugend forscht gar derart ungeniert, dass der Schiedsrichter den Ahlenfelder light markierte und die Gäste zehn Minuten eher erlöste. Ein bisschen so wie Aufstehen im ÖPNV. Nimmt man als angetagte Kreisligagröße gerne an, richtig erhebend ist der angebotene Sitzplatz dann aber auch wieder nicht. Wie das eben so ist mit "zornigen alten Männern."
5. TuSpo Huckingen (Kreisliga A 1 Duisburg / Mülheim / Dinslaken)
Mülheimer SV 07 II - TuSpo Huckingen 10:1
Ay, ay, ay, Herr Kapitän - der muskalische Kommentar dieser fiesen Abreibung kommt von den Flippers. Die Floppers (wir entschuldigen uns in aller Form für diese ungelenke Wortspielüberleitung) ihrer Klasse sind zweifelsfrei die TuSpo-Kicker. Nicht nur, dass die ordentlich baden gingen, nicht genug, dass es gleich ein Köpper vom Zehn-Tore-Brett sein musste: Der Gegner vom Mülheimer SV II ist obendrein noch die dritte Kraft in dieser Liga - von hinten! Mit dieser Leistung muss man befürchten, dass das Schlusslicht in dieser Saison komplett untergeht.