Joachim Löw hat den ewigen Kompetenz-Streit mit Matthias Sammer für sich entschieden und wird beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit Beginn des WM-Jahres 2010 noch mächtiger. DFB-Präsident Theo Zwanziger kündigte drei Tage vor Weihnachten an, dem Bundestrainer im Zuge der Vertragsverlängerung bis 2012 sämtliche Wünsche zu erfüllen. So soll der Zugriff auf die U21 künftig allein Löw obliegen - auch, um die Unstimmigkeiten mit Sportdirektor Sammer endgültig zu unterbinden. "Es geht um eine saubere Abgrenzung der Kompetenzen zwischen Bundestrainer und Sportdirektor", sagte Zwanziger dem Fachmagazin kicker. Es solle damit die Grundlage geschaffen werden, "dass keine Spannungen aufkommen können". Mit diesem zentralen Anliegen, welches nun auch vertraglich festgeschrieben wird, war Löw in die Gespräche gegangen. Eine offenkundig vorschnell verkündete Einigung bis nach der EM 2012 hatte er deshalb dementiert.
Theo Zwanziger (Foto: firo).
Nach Zwanzigers Machtwort scheint der Unterschrift unter den millionenschweren neuen Vertrag nichts mehr im Wege zu stehen. "Es gibt keine Zweifel, sondern von beiden Seiten die klare Bereitschaft, das Arbeitsverhältnis fortzusetzen", sagte Löw: "Das ist auch eine konzeptionelle Entscheidung. Der DFB ist ein hervorragender Arbeitgeber." Zwischen ihm und Zwanziger bestehe ein "großes Vertrauensverhältnis". In der Vergangenheit war es immer wieder zu Reibereien zwischen Sammer und der sportlichen Führung des A-Teams gekommen, da in den alten Verträgen die Verantwortlichkeiten angeblich nicht klar geregelt sind. Löw stellte knallharte Bedingungen: Mehr Einfluss, mehr Verantwortung und noch mehr Mitspracherecht bei der U21. All dies scheint ihm nun zugestanden worden zu sein.