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WSV-Boss im Interview
"Alleine kann ein Herr Runge nicht aufsteigen"

WSV: Der Präsident im Interview
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Lange verhandelte Friedhelm Runge mit einer Investoren-Gruppe über einen Einstieg beim WSV. Darüber und die finanzielle Situation sprach RS mit dem Präsidenten.

Herr Runge, der angedachte Einstieg einer Investorengruppe um Investmentberater Uwe Christoffer ist endgültig vom Tisch. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Wir haben fünf oder sechs Monate über eine komplette Übernahme des WSV durch diese Gruppe verhandelt. Doch schließlich waren die nötigen Investitionen aber wohl zu hoch.

Die Höhe derselben müssen der Gruppe aber doch von Anfang an bekannt gewesen sein?

Natürlich. Ich habe von Beginn an alle Zahlen auf den Tisch gelegt - bis auf die Arbeitsverträge der Angestellten. Das heißt der Spieler und Trainer. Die Fronten waren schnell abgesteckt.

Dann muss aber doch die Frage nach der Seriösität dieser Gruppe gestellt werden.

Das würde ich nicht so sehen. Aber sehr wahrscheinlich war es das erste Mal, dass sie sich mit der Übernahme eines Fußballvereins beschäftigt hat. Der ‚Return of Investment‘ ist hier natürlich nicht allzu schnell möglich. Sicher gibt es finanzstarke Leute innerhalb dieses Kreises. Wichtiger sind bei einem Fußballverein aber Herzblut, Arbeitsbereitschaft und Bodenständigkeit.

Woran genau ist das Engagement denn gescheitert?

Die Mindestvoraussetzung war für mich, dass die Gruppe mir garantiert, den Verein in den kommenden fünf Jahren auf mindestens dem selben finanziellen Niveau wie derzeit zu halten. In diesem Jahr beträgt der Etat 3,4 Millionen Euro.

Was hatten Sie sich denn durch die Übernahme erhofft? Und wären Sie auch bereit gewesen, über einen Rücktritt nachzudenken? Wir wollten damit die Basis schaffen, um möglichst zeitnah den Aufstieg und den Stadion-Umbau zu realisieren. So eine Investment-Gruppe hätte sicher eigene Leute mitgebracht und in diesem Fall wäre ich natürlich auch zurückgetreten, wenn die nötigen Sicherheiten gegeben gewesen wären. Schließlich möchte ich den WSV - genau wie jeder Fan - noch einmal in der zweiten oder sogar in der ersten Bundesliga sehen.

Wie geht es nach dem gescheiterten Deal denn nun weiter? Wir treiben die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung natürlich weiter voran. Daneben müssen wir es aber endlich schaffen, einen breiteren Sponsorenpool aufzubauen. Deshalb haben wir auch eine Firma in Kaiserslautern damit beauftragt, Sponsoren für uns zu finden und an den WSV zu binden. Denn klar ist: Für einen Mann alleine ist die 3. Liga nicht zu stemmen. Es muss in die Köpfe aller Wuppertaler rein: Ein Herr Runge alleine kann nicht aufsteigen. Ich bin nicht so doof, mir den Kopf gegen alle Wiederstände einzurennen. Aber ich bin guter Hoffnung: Zwei von drei Wuppertalern treiben Sport und die werden hoffentlich irgendwann klarmachen, dass sie noch Spitzensport in Wuppertal haben wollen. Für andere Bereiche ist schließlich auch Geld da.

Wie ist es denn um die finanzielle Situation des Vereins bestellt?

Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Der Verein hat bei niemandem Verbindlichkeiten außer bei mir. Kann im Winter denn noch einmal personell nachgelegt werden?

Das ist erstens finanziell nicht machbar und zweitens auch nicht nötig. Die Mannschaft ist stark genug, um im Mittelfeld der Liga mitzuhalten.

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