Wieder hatten sich die Schwarz-Gelben vor der Partie viel vorgenommen - und wieder mussten sie den Platz als Verlierer verlassen. Dabei half auch das Lob von Bayerns Co-Trainer Gerd Müller nichts, der feststellte: „Ein Unentschieden wäre das gerechtere Ergebnis gewesen.“
Doch erneut waren die Dortmunder torlos geblieben - trotz einer extrem offensiven Aufstellung mit drei Stürmern (Damien Le Tallec, Christopher Kullmann, Daniel Ginczek) und zwei offensiven Außen im Mittelfeld (Sebastian Hille, Yasin Öztekin). Chancen gab es zuhauf im Verlauf des Spiels, doch weder Vorjahresgoalgetter Kullmann noch die zuletzt treffsicheren Hille und Le Tallec brachten den Ball über die Linie des Tores von FCB-Keeper Thomas Kraft.
„Das ist wirklich ganz schlimm“, nahm Dortmunds Mittelfeldspieler Marcus Piossek nach der Partie kein Blatt vor den Mund: „Ich kann es mir einfach nicht erklären, warum wir nicht treffen.“ Auch er hatte nach seiner Einwechslung eine sehr gute Chance auf dem Fuß, scheiterte jedoch an der vielbeinigen Bayern-Abwehr. Enttäuscht bilanzierte der 20-Jährige: „Es ist einfach bitter, wenn man wieder den Gegner eigentlich im Griff hatte und trotzdem wieder als Verlierer vom Feld geht.“ Ein Unentschieden gegen den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf war trotz einer schwachen Leistung im Bereich des Möglichen. Doch die Münchener nutzten die wenigen orientierungslosen Momente der Dortmunder Hintermannschaft eiskalt und siegten deshalb verdient. Die alte Fußball-Regel galt auch diesmal: Wer die Tore nicht macht, wird irgendwann bestraft.
„Wir haben die Scheiße am Schuh kleben“, fluchte BVB II-Innenverteidiger Lasse Sobiech, bevor er nach einem Funken Hoffnung suchte: „Die Teams unten sind immer noch relativ eng beisammen. Mit zwei Siegen können wir schnell unten herauskommen. Aber diese Siege müssen jetzt so langsam auch mal her.“
Vom gesicherten Mittelfeld, dass vor der Saison angepeilt wurde, kann derzeit keine Rede mehr sein. Die Zielsetzung bis zum Winter kann deshalb nur lauten, den Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen nicht abreißen zu lassen.