In einen möglichen Ausbau des Stadions an der Hafenstraße kam in den vergangenen Wochen Bewegung, im April soll im Rat über die Freigabe von Planungsmitteln für die Erweiterung der Heimspielstätte von Rot-Weiss Essen abgestimmt werden. Frühestens im Sommer 2025 könnte der Baubeschluss gefasst werden.
Anders als Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) stehen die Essener Grünen dem Vorhaben kritisch gegenüber. Sie wollen die Bürger der Stadt Essen über die Umsetzung abstimmen lassen. Vorstandssprecherin Inga Sponheuer betonte in einer Mitteilung der Partei, dass das RWE-Stadion unbestritten ein wichtiger Ort in der Stadt sei und für viele Bürger ein Stück Heimat bedeute.
Zugleich erklärt sie: "In Zeiten knapper Kassen ist es jedoch besonders wichtig darauf zu achten, dass Investitionen nach ihrer Notwendigkeit beschlossen werden. Das bedeutet, dass die dringende Sanierung und der Ausbau von sozialer Infrastruktur wie Kitas, Schulen und Breitensportanlagen vorrangig behandelt werden müssen."
Die Planungskosten für den Ausbau sollen rund 1,15 Millionen Euro betragen, die benötigte Summe für die Umsetzung des Projekt schätzt die Grundstücksverwaltung Essen (GVE) derzeit auf rund 25 Millionen Euro. Man müsse sicherstellen, "dass diese Investitionen nicht auf Kosten anderer wichtiger Projekte gehen", sagt der Essener Grünen-Vorstandssprecher Markus Spitzer-Pachel. "Dringend benötigte Sanierungsmaßnahmen" dürften nicht vernachlässigt werden.
Die Priorität solle auf Projekten liegen, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen. "Dazu gehören die Modernisierung von Schulen, die Sanierung von Straßen und Plätzen sowie die Förderung kultureller Einrichtungen." Und daher hat der Kreisverband der Grünen auf seiner Jahreshauptversammlung beschlossen, die Ratsfraktion damit zu beauftragen, einen Ratsbürgerentscheid zu verhandeln. "So können die Essener Bürgerinnen und Bürgern selbst über die Investition entscheiden."