Torspektakel an der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen und der 1. FC Köln trennten sich im ersten Testspiel des neuen Kalenderjahres mit 4:4-Unentschieden - hier geht es zum Spielbericht.
In 120 Minuten Spielzeit konnte der Drittligist dem Bundesligisten aus der Domstadt mehr als nur Paroli bieten und ließ die Mannschaft von Neu-Trainer Timo Schultz phasenweise ziemlich alt aussehen.
Besonders vor dem Seitenwechsel präsentierten sich die Essener mutig und spielstark, stellten zwischenzeitlich auf eine 3:1-Führung. RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski zeigte sich begeistert: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Engagement der Jungs. Die 120 Minuten haben ihren Zweck erfüllt. Der eine oder andere hat auf einer ungewohnten Position gespielt - gerade nach hintenraus. Deswegen war es dann nicht mehr so flüssig am Ende. Insgesamt war das aber ein super Test gegen einen Bundesligisten. Man hat gesehen, dass die Abläufe gut funktionieren."
Je länger die Partie andauerte, desto mehr Torchancen gingen auf das Konto der Kölner Gäste. Dass der "Effzeh" offensichtlich den längeren Atem hatte, war auch der zahlreichen Positionsumstellungen bei RWE geschuldet: "In der letzten halben Stunde war es ein bisschen wild. Wir mussten viele Positionen verändern. Die Einfachheit der Gegentore müssen wir minimieren. Dann hätten wir dieses Spiel mit Sicherheit auch gewonnen", resümierte Dabrowski.
Er hat in der U17 für Furore gesorgt. In den drei Trainingseinheiten bei uns hat er auf sich aufmerksam gemacht, war frech und erfrischend. Deswegen haben wir ihn reingeworfen. 18 Tore sind nicht ohne, wenn man sieht was in der Liga für Spieler und Mannschaften herumlaufen.
Christoph Dabrowski über Mats Preßler
Auf sich aufmerksam machen konnte Mittelstürmer Leonardo Vonic. Mit zwei Treffern hatte der 20-Jährige erheblichen Anteil an der guten Offensivleistung. Sein Coach lobte: "Er hat den Körper richtig gut reingestellt und die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bewahrt. Das hat er super gemacht. Auch gegen den Ball war er sehr aktiv. Ich habe definitiv einen Schritt nach vorne gesehen."
Die Blicke der 4500 Fans zogen auch zwei Essener Nachwuchsspieler auf sich: U19-Angreifer Ahmed Etri sowie U17-Tormaschine Mats Preßler. Der 18-jährige Etri deutete seine Qualitäten nach dem Seitenwechsel an. "Er muss sich im Eins-gegen-Eins noch mehr zutrauen, dass er auch am Gegenspieler vorbeikommt. Er hat seine Aktionen gehabt, muss aber nur noch an der letzten Konsequenz arbeiten", analysierte Dabrowski.
Vielleicht ist es mit Hinsicht darauf auch ganz gut gegen Köln nicht gewonnen zu haben, damit wir nicht anfangen zu träumen oder zu zaubern.
Christoph Dabrowski
Preßler, den 18-Tore-Mann aus der U17-Mannschaft, brachte der RWE-Coach, um ihn für seine herausragenden Leistungen im Nachwuchsbereich zu belohnen: "Er hat in der U17 für Furore gesorgt. In den drei Trainingseinheiten bei uns hat er auf sich aufmerksam gemacht, war frech und erfrischend. Deswegen haben wir ihn reingeworfen. 18 Tore sind nicht ohne, wenn man sieht was in der Liga für Spieler und Mannschaften herumlaufen. Wir wollten ihn ein bisschen Profiluft schnappen lassen."
In rund einer Woche kommt es zum zweiten Testspiel gegen Nordost-Regionalligist FSV Zwickau (13.01., 14:00 Uhr), ehe es wenige Tage später schon wieder zum Drittliga-Duell bei Erzgebirge Aue kommt (19.01., 19:00 Uhr).
Dabrowski vermutet, dass es in der Generalprobe auf ganz andere Tugenden als gegen Köln ankommen wird: "Da kommt eine robuste Mannschaft aus dem Osten, ein Härtetest. Vielleicht ist es mit Hinsicht darauf auch ganz gut gegen Köln nicht gewonnen zu haben, damit wir nicht anfangen zu träumen oder zu zaubern. Gegen eine Mannschaft wie Zwickau müssen wir die Basics auf den Platz bringen."