Im Endspurt der vergangenen Saison unter Torsten Ziegner stellte Niklas Kölle mit seinen Leistungen sogar den nach Oberhausen abgewanderten Kapitän Moritz Stoppelkamp in den Schatten. Auch im Sommer galt der 24-Jährige als großer Hoffnungsträger beim MSV Duisburg, zog sich dann bekanntlich am ersten Spieltag in Freiburg eine schwere Schulterverletzung zu.
Schon beim 24-minütigen Comeback nach seiner Einwechslung am 11. November gegen Ingolstadt war zu erkennen: Mit Kölle entfacht der MSV Duisburg wesentlich mehr Torgefahr in der Offensive. Beim nun vierten Startelfeinsatz in Folge klappte auch das Zusammenspiel mit Thomas Pledl und Co. immer besser. Der Lohn: sein erstes Saisontor zum 1:1-Endstand in Aue am Samstag. Eingeleitet von Santiago Castaneda und vorbereitet von Rolf Feltscher stand Kölle da, wo eigentlich ein Mittelstürmer steht, und schob gekonnt ein.
Mit herausgestreckter Zunge bejubelte der Linksfuß sein Tor aus der Emotion heraus. „Daran arbeiten wir noch mal“, scherzte Kölle nach dem Spiel am Mikrofon von Magenta Sport. „Wir wollten auf jeden Fall gewinnen. Die Chancen waren da. Den Punkt nehmen wir aber gerne mit“, ergänzte der Sommerneuzugang von 2022, der langsam aber sicher auf dem Weg zurück zu alter Form ist.
Mental geben die jüngsten Ergebnisse dem MSV vor den letzten beiden Heimspielen des Jahres viel Rückenwind. Trotz Platz 19 und fünf Punkten Rückstand auf die Nicht-Abstiegszone bei einem Spiel weniger als der Hallesche FC lebt die Hoffnung, den Klassenerhalt in der 3. Liga doch noch zu schaffen.
„Das Positive ist, dass wenn man die Spiele mit denen davor vergleicht, erkennt man einen Aufwärtstrend und eine Entwicklung. Wir wissen trotzdem, wo wir stehen, dass wir da auf keinen Fall hingehören und wir da rausmüssen. Wir gewinnen jetzt Spiele, schießen Tore und machen es in der neuen Konstellation hinten gut. Darauf können wir aufbauen. Dann gucken wir, wie viele Punkte wir noch mitnehmen. Die letzten Spiele können uns positiv stimmen“, sagte Kölle zuversichtlich.
Am Sonntag in einer Woche kommt der derzeit kriselnde Tabellenzweite aus Dresden nach Duisburg. Die Mannschaft von Markus Anfang wartet seit drei Partien auf einen Sieg. Mit dem frisch getankten Selbstvertrauen im Rücken soll der zweite Heimsieg in Folge gelingen.