Es war ein erneut ereignisreicher Tag beim MSV Duisburg. Die Geschäftsführer Peter Mohnhaupt und Thomas Wulf verkündeten am Mittwochvormittag ihren Abschied im Frühjahr 2024, am Abend folgte das torlose Remis beim 1. FC Saarbrücken, das den Zebras fürs Erste im Abstiegskampf nicht wirklich weiterhilft.
Sowohl Mai als auch sein Trainer Boris Schommers stellten klar, dass die Entwicklungen abseits des Platzes von der Mannschaft komplett ausgeblendet werden. „Ich spiele Fußball. Was da passiert, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass wir in Ruhe arbeiten und jeder seinen Job macht. Alles andere zu bewerten, ist nicht meine Aufgabe“, sagte der Kapitän bei Magenta Sport.
Sportlich konnte es nach den vergangenen Wochen eigentlich nicht schlechter werden. Und es wurde besser, zumindest etwas. Der MSV spielte tapfer auf, kämpfte, zeigte sich mannschaftlich stabil und widerstandsfähig. Die Defensive stand, nach vorne aber fehlten die Akzente - wieder mal. Immerhin ließ sich der Tabellenvorletzte vom zuletzt ins Rollen gekommenen Beinahe-Aufsteiger der Vorsaison aus dem Saarland nicht komplett einschnüren und belohnte sich mit einem Punkt.
„Wir haben uns voll reingehauen, auf schwierigem Boden mitgehalten und alles versucht, um den Ball vom Tor wegzuhalten. Wir hatten unsere Nadelstiche, am Ende geht der Punkt in Ordnung. Wenn es spielerisch nicht geht, muss es wie bei Tommi über einen Standard gehen“, sagte Mai über die beste Torchance nach einem Freistoß im ersten Durchgang von Thomas Pledl.
Kurz vor Schluss vergaben der Kapitän selbst und den folgenden Abpraller Jonas Michelbrink, der FCS-Keeper Tim Schreiber aus kurzer Distanz die Nase blutig schoss, die dickste Möglichkeit auf den Sieg. „Das war bitter. Man sieht, wo wir in der Tabelle stehen. So ein Ball kann auch mal durchflutschen“, meinte Mai und äußerte sich vor dem Abstiegskrimi gegen Lübeck am Samstag (14 Uhr, RS-Liveticker) zuversichtlich, den Turnaround zu schaffen. Gegen den Aufsteiger zählt vor heimischer Kulisse nur ein Sieg.
Der 29-Jährige will deshalb in der anhaltenden Misere noch mehr als Leader vorangehen. „Das habe ich mir auf die Fahne geschrieben, gerade was die Aggressivität, Stimmung und Laufbereitschaft angeht. Ich versuche, die Jungs mitzuziehen und meine Position noch besser auszuleben. Wir spielen nie wirklich schlechter als andere Mannschaften. Vieles läuft gegen uns. Der Wind bläst uns frontal in die Fresse, wird sich aber auch wieder drehen, wenn wir das Quäntchen Glück erzwingen.“
Auf ein Stürmer-Tor aus dem Spiel wartet der MSV auch nach 16 Drittligaspielen nach wie vor. Dass Mai als gelernter Innenverteidiger und Aushilfsangreifer mit drei Treffern der beste Torschütze ist, steht sinnbildlich für die Krisensaison der Zebras.