Fortuna: Ein Unbekannter sorgt für Furore

Der "vorläufige Höhepunkt"

Den meisten Leuten war wahrscheinlich sogar der Name Johannes Walbaum gänzlich unbekannt. Seit drei Pflichtspielen beackert der Youngster die rechte Seite der Viererkette. Seine Bilanz: Drei Spiele, drei Siege, 9:0 Tore.

„Aber das an meiner Person festzumachen, wäre ein wenig weit hergeholt“, gibt er sich zurückhaltend. „Im Pokal gegen Essen mussten wir gewinnen. Die beiden Auswärtsspiele in Stuttgart und Burghausen hat die ganze Mannschaft eine gute Leistung abgeliefert. Da hätte man wahrscheinlich auch jemand anderen an meine Position stellen können und wir hätten trotzdem gewonnen.“

"Muss mich jede Woche neu beweisen"

Dass Walbaum auch am kommenden Samstag, wenn die Spvg Unterhaching in der LTU-arena zu Gast, in der Startformation zu finden ist, davon kann man ausgehen. „Der Trainer sagt klipp und klar, wer schlecht trainiert, wird raus genommen. Also muss ich mich jede Woche neu beweisen“, will sich Walbaum bei jeder Einheit zeigen. Schließlich kann er sich am Wochenende, den Traum vom ersten Heimspiel erfüllen. „Vor wahrscheinlich 15.000 Zuschauer in einem Spitzenspiel aufzulaufen, wäre toll. Ich würde es als meinen vorläufigen Höhepunkt bezeichnen.“

Trotz der soliden Vorstellungen Walbaums hat die Fortuna vor anderthalb Wochen mit Clement Halet noch einen Rechtsverteidiger verpflichtet. Das sieht der 21-Jährige allerdings nicht als Vertrauensbruch: „Wir haben in der Mannschaft außer meiner Person eigentlich keinen gelernten Rechtsverteidiger. Es ist doch dann normal, dass jede Position zwei Mal besetzt sein sollte. Ich kann die Entscheidung des Vereins, noch jemanden zu holen, durchaus nachvollziehen. So ist eben das Profi-Geschäft.“

"Es läuft für mich sehr gut"

In dem Walbaum mehr und mehr Fuß fasst, obwohl er selbst damit nicht gerechnet hat: „Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich mich über die Reserve empfehlen kann und dann mal nach ein paar Wochen schaue, wie es so läuft.“ Sein Zusatz: „Mit dieser Entwicklung bin ich natürlich mehr als zufrieden. Es läuft für mich sehr gut.“

Wie für das gesamte Team, das die beiden angesprochenen Auswärtshürden souverän gemeistert hat. Nun kommt Haching in die NRW-Landeshauptstadt. Das erste Heimspiel ging gegen Paderborn in die Hose, in der vergangenen Saison war man zuhause auch nicht gerade eine Macht. „Ich kann dazu nichts sagen, weil ich bisher noch nie dabei war. Deshalb wird es mich nicht belasten. Wie die Mannschaft das sieht, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen: Wir sind alle heiß auf das Spiel“, betont die Nummer 40, auf dessen Trikot noch gar nicht sein Name gedruckt wurde. „Das stimmt, da fehlt noch was“, grinst Walbaum. „Aber solange ich spiele, braucht auch kein Name auf meinem Trikot zu stehen.“