Suheyel Najar gehörte in der Saison 2021/22 zu den besten Spielern in der Regionalliga West. Der Offensivakteur sammelte für Fortuna Köln 29 Scorer-Punkte (neun Tore, 20 Vorlagen) in 38 Partien – kein Akteur kam in der Liga auf diesen Wert. Als Lohn folgte der Wechsel zum SV Wehen Wiesbaden. Mit den Hessen feierte der 27-Jährige im Juni den Aufstieg in die 2. Liga, kam aber nur auf 13 Drittliga-Einsätze.
Aufgrund der mangelnden sportlichen Perspektive entschied sich Najar für einen Wechsel zu Viktoria Köln. Bei den Höhenbergern möchte der technisch starke Offensivspieler den Durchbruch im Profifußball schaffen. RevierSport hat mit Suheyel Najar (27) über seinen Wechsel, seine eigenen Erwartungen und die Ziele gesprochen.
Suheyel Najar, am 1. Juli wurde der Wechsel zu Viktoria Köln offiziell verkündet. Warum haben Sie sich für die Viktoria entschieden?
Vorweg: aus sportlichen Gründen. Der Kontakt mit dem Trainer Olaf Janßen war von vornherein vertrauenserweckend, und ich hatte sofort das Gefühl, dass er einen Plan mit mir verfolgt. Er sieht mein Potenzial noch nicht ausgeschöpft und weiß genau, welchen Spielertypen er bekommt. Dazu bin ich in Köln geboren und aufgewachsen und habe hier mein Umfeld, das mich bedingungslos unterstützt.
Für Sie ist es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Von 2019 bis 2020 haben Sie bereits am Höhenberg gespielt, sind dort aber aufgrund einer schweren Verletzung nur zu fünf Liga-Einsätzen gekommen. Was haben Sie sich für die zweite Zeit bei der Viktoria vorgenommen?
Die Zeit bei der Viktoria war meine erste Profistation. Die Verletzung kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt am Anfang der Saison, sodass ich mit einem Muskelbündelriss elf Wochen pausieren musste. Der damalige Trainer hat dann im absoluten Abstiegskampf nicht auf mich gesetzt, sodass sich schon im Winter die Wege getrennt haben. Für meine zweite Zeit habe ich mir vorgenommen, eine tragende Rolle in der Mannschaft zu übernehmen und diese durch gute Leistungen zu untermauern. Bis dato habe ich mich in der 3. Liga nicht beweisen dürfen. Umso mehr reizt es mich, Vollgas zu geben und meine Chance bei der Viktoria zu nutzen.
Die letzte Saison bei Wehen Wiesbaden verlief für Sie persönlich durchwachsen. Sie waren lange verletzt, hatten starke Konkurrenz und konnten dann am Ende der Saison den Aufstieg in die 2. Liga bejubeln. Wie würden Sie das Jahr rückblickend bewerten?
Ich konnte der letzten Saison in Wiesbaden sportlich und persönlich viele positive Erfahrungen abgewinnen. Es war für die Mannschaft ein super erfolgreiches Jahr, welches mit dem Aufstieg gekrönt wurde. Wir hatten eine homogene Truppe und ich habe für meine eigene Laufbahn und die Zeit danach einiges mitnehmen dürfen. Ich hätte mir vom Trainer natürlich die Chance gewünscht, von Anfang an zu spielen. Die habe ich nicht bekommen. Nichtsdestotrotz habe ich den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitgefeiert und konnte, trotz der geringen Spielzeit, sogar ein Tor zu diesem Erfolg beitragen.
Die Viktoria hat mit Mike Wunderlich, Marcel Risse und Robin Meißner drei wichtige Offensivspieler verloren. Wie schätzen Sie die Qualität in der Mannschaft ein und was sind die Ziele für die nächste Saison?
Zurzeit bin ich noch etwas angeschlagen und nicht vollumfänglich im Mannschaftstraining, weswegen ich nur Eindrücke von außen gewinnen konnte. Was ich bislang gesehen habe, ist wirklich gut. Das untermauern auch die Testspielergebnisse. Wir haben klare Abläufe und Automatismen, man sieht die Handschrift des Trainers. Das Ziel für die Mannschaft sollte sein, so früh wie möglich Abstand zu den Abstiegsrängen aufzubauen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
In der Regionalliga West waren Sie 2021/22 einer der besten Spieler. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie auch in der 3. Liga an diese Leistungen anknüpfen können?
Erstmal will ich wieder zu 100 Prozent fit werden und meinen Spielrhythmus aufnehmen. Ich bin sehr optimistisch, kenne meinen Körper und habe immer noch Ambitionen. Vom Kopf her bin ich komplett klar und weiß ganz genau einzuschätzen, wo ich stehe. Ich will einfach Gas geben und am Ende sagen können, alles für meine Ziele investiert zu haben.