Die bittere und verdiente 0:3-Heimniederlage gegen Waldhof Mannheim hat bei Rot-Weiss Essen gezeigt, wie viele Probleme die Mannschaft durch die aktuelle Situation in der 3. Liga schleppt.
Und nun droht auch noch die Unterstützung der Fans zu schwinden. Zum ersten Mal seit langer Zeit gab es im heimischen Stadion Rufe gegen Trainer und Mannschaft.
Und das vor dem so wichtigen Ligaendspurt. Sechs Partien sind es noch, zum Start der finalen Phase - in der RWE noch gegen vier Abstiegskandidaten spielt - geht es am Sonntag zum FSV Zwickau.
Diese Möglichkeiten tun sich auf: Gewinnt RWE, werden die Gemüter beruhigt, der Klassenerhalt wäre greifbar. Bei einem Remis würden die Diskussionen anhalten, wobei das Ergebnis völlig offen wäre. Verlieren die Essener aber, dann droht der Baum in Essen richtig zu brennen.
Denn dann droht der Vorsprung von derzeit fünf Zählern auf den ersten Abstiegsplatz weiter zu schrumpfen. Und bereits gegen Mannheim hat man gesehen, dass die Mannschaft auch im Kopf blockiert scheint.
Bei vorherigen Partien gab es eine ganz andere Körpersprache. Gegen die Mannheimer gab es auch erste Ungereimtheiten auf dem Platz, zu sehen in einer Angriffsszene zwischen Thomas Eisfeld und Ron Berlinski.
All diese Probleme muss Trainer Christoph Dabrowski in den Griff kriegen. Und zwar schnell, denn bei einer weiteren Niederlage würden die Rufe gegen ihn kaum leiser werden.
Zumal die Bilanz der letzten Monate gegen den Coach spricht: Drei Siege gab es aus den letzten 17 Partien, nun muss der Trainer liefern, nun muss die Mannschaft liefern.
Denn keiner möchte bis zum Ende zittern, schon jetzt sieht Angreifer Simon Engelmann, "dass es ums nackte Überleben geht, wir sind voll im Abstiegskampf."
Und bei aller Kritik an den fehlenden spielerischen Elementen zuletzt, den kann man nur bestehen, wenn man jeden Zweikampf annimmt. Daher geht es in Zwickau (Sonntag, 14 Uhr) um vieles, aber nicht um einen Schönheitspreis.